Das Kreuz
Vergessen und am Rande
so steht es da
in unser'm Walde
in Dunkelheit bald zugewuchert
von wildem Grün
doch dennoch groß
dem, der es suchet...
Ein Sinnbild
still
schwer, groß
so wächst es aus der Erden Schoß
und zeigt hinauf zum Himmel hin,
ganz abseits allen Lärmes
und fern von Streitigkeiten
ist es und bleibt für alle Zeiten
der Wegweiser
die liebe Hand
ins Reich der Ewigkeiten
welches gar nicht fern von uns!
Doch mag man sich dran stoßen
und dem Verstehen wehren
zweitausend Jahr' nun sind zerronnen
und
was haben wir gewonnen?
Ist's Reichtum?
Frieden?
Ist's Gerechtigkeit?
Wohlan denn, Herz des Menschen,
nun beginnt die letzte Zeit!
Heinrich Andreas Zimmermann
Seltz in Pommern im Jahre 2020
Jetzt und heute Heinrich Andreas Zimmermann
Mensch
auf Erden
es ist soweit
werf raus aus Herz und Hirn
den Unrat und das Gift
das nur versperrt die klare Sicht
der Wechsel
der ist da
und steht vor dir jetzt himmelklar
es schüttelt sich die alte Erde
auf dass alles neu nun werde
drum halte in dem Laufe
um Geld und Wohlstand
um Spaß, um kaufe!kaufe!
HALT!
Jetzt ist Schluss
mit jedem weltlichen Genuss
wer bist du denn, du Konsumist..
mehr du nicht geworden bist?
Kehr um und sieh das Vaterhaus
du bist SEIN Kind
und flohest draus!
Nur Gottes große Güte
und deine Umkehr
vor ewgem Tode
dich behüte!
Auf der Erde
Heinrich Andreas Zimmermann
Tolles Leben auf der Erde
im Gefängnis nur
aus Raum und Zeit
herausgefallen sind wir alle
aus dem Reich der Ewigkeit
in das irdische Zuhause
welches währt nur kurze Zeit..
Streb' nach oben
such' die Tiefe
hol' die Wahrheit in die Welt
dass nicht Lüge und Vergessen
alle Seelen bannen
nur mit Geld!
schöne gegenwart Heinrich Andreas Zimmermann
digital durchtechnisiert
das äussere ganz schick frisiert
so rasen heute alle horden
kulturvergessen und frustriert
im kreis auf ihrer lebensbahn
und finden keine tür im wahn
des -immermehrundimmerschnellernur fast-food liegt noch auf dem teller
doch bitt're tränen weint im innern
das herzenskind
und ist am wimmern!
kennst du den ausweg
aus der rennbahn
kennst du den hebel
der die mausefalle knackt?
das system scheint unentrinnbar
und denken
fühlen
sind nicht angebracht.
so wird der mensch ganz krank, verwirrt,
er denkt
'hab' ich mich vielleicht verirrt?'
doch kennt er keinen ander'n weg
und stürzt sich in den rest von lust
denn dieses leben ist nur frust , -
verkauft sein herz
fühlt nicht den schmerz
versinkt im irrtums-taumelschlamm...
Herbst 2019 Heinrich Andreas Zimmermann
Die Birken
meine Wunderbäume
sich labend an der Regenzeit
in gelbem Lichte all' vereint
und im Gewand aus Gold
sie schweben
durch des Novembers Dunkelheit!
Sie trotzen allen Widrigkeiten
sie lachen über Frost
ihr güld'ner Glanz
der will geleiten
die Hoffnung,
Freude
Lebenssinn
durch Finsternis
zum neuen Leben hin!
Dienstag, der siebzehnte Dezember des Jahres 2019 morgens um 7 Uhr zehn Abfahrt - Treckerinnerung -
Heinrich Andreas Zimmermann
per aspera ad astra
Sand'ger Weg
tief ausgefahren
viele Spuren aus den Jahren
die nun hier am Ende sind.
Schütt're Birken ohne Laub
dunkel harren Kiefern
und das alte Heidekraut
ganz entbehrt die welken Blüten.
Still wie tot ist jetzt mein Wald
und durch die Brust zieht es mir kalt -
werd' ich dich noch einmal wiederseh'n?
Will ich dich noch einmal wiederseh'n?
Denn Spring'der Hund ist ja ein Name
welcher prägt das Leben mein -
alles liegt nun fern
und zurück
springt er nicht gern.
Glücksburg
nun muss ich dich verlassen
sollt ich darum
mein Schicksal hassen?
Oft dünkt es mich,
dass es so sei -
doch ist das nicht die Frage.
Noch herrscht die Dunkelheit
und lieber Sonnen Heiterkeit
ist weit noch, tief verborgen
hinter'm Horizonte, dort im Norden.
Ein kläglich schummernd Lichtlein hier
es zeigt ab nun
der Erinn'rung nur
des Sandwegs letzte Spur
zu meinem stolzen Hause.
Glücksburg
Spalier der hohen Tannen
welches wacht
und krauser Kiefern alter Schirm
der jungen Birken
langer Reihe
und Blütenfreude
von Obstbaumweide
Wein und Kräuterduft
heisser Sand
voll Leben hier
tausendfach das klein Getier
und Nächt im Sterngeflimmer
mit fremd Geträller
der Segler warmer Nächte
das Sandwegs lange Spur
sie heisst seit langem Abschied nur
und mir zerbrach das Herz
Tränen die versiegen
wo ist mein Ort
der, ohne Schmerz
wo darf ich ruh‘n?
Heinrich Andreas Zimmermann
Heide
Heinrich Andreas Zimmermann
Nur weisser Sand
und Trockenheit
kein fruchtbar Leben weit und breit
zerbrochen sind der Kiefern Stämme
weit fährt der Blick durch Birkens Helle
und garstig Heidekraut
besiedelt grau die Stelle...
'Das ist die Heide …'
seufzt es leis
der Mensch, der setzt schnell fort
die Reis',
und hat doch nichts gesehen...
Denn feiner wohl ist hier das Weben
und Stille, die verlangt, gebietet
dass du dein eigen hastig Wesen
in Ruhe lässt genesen
und öffnet dir dann deine Sinne
für dieses Heide-Leben
wo auf des nackten Sandes Dürre
sehr fein und zart
ein farbiges Gespärre
sich reckt nach oben
in grau, auch rot,
und zeigt gar viele Formen
dann siehe hier,
blau-silbern
recken Strahlen winz'gen Grases
sich in die Höh,
und eine feine dünne Spur
der Trippeltiere
sechsbeinig, braun und schwarz
groß und klein
führt in ihren Bau hinein
wohingegen nebenan
es mal kräftig summen kann
und der Sand wird fortgestemmt:
Hier lebt die Biene und ist fleissig
ganz allein in ihrem Element.
Der Kiefern Sämling winzigklein
er träumt vom großen Leben
und weiter fort im Winde rauscht
ganz dunkel altes Weben,
die Zeiten überschauend
der alte Kienbaum
wie im Traum..
Pommerscher Winter Heinrich Andreas Zimmermann
Trüber Himmel, regungslos
graue Tropfen schweben
tote Bäume, dürre Riesen
stehen still auf welken Wiesen
Vollmondwolkenfetzen hasten
doch der Mensch, der will nun rasten....
...wo bin ich und was ist das hier?
Pommerscher Winter, da muss man durch
im Schlamm vergraben schläft der Lurch
und nächtens bellen heiser Füchse
und ein Schuss kracht aus der Büchse
getroffen liegt die arme Sau,
da kann man sagen: Prost, jau jau!
und wen'ge Tage später
die Gaumenfreude wird ein Trost -
ein Dank dem tapf'ren Jäger!
Dann, zwischen Kiefer, Lerche, Fichte,
hockt ein Mensch und schreibt Gedichte
in Pommerns tiefer Winternis...
Und Farbe füllt den weissen Fetzen,
Blüten, Blätter, dicke Knollen
Obst und Beeren, Pilz und Brot
all dieses wächst aus dem Papier
vertreibt die Not...
gefällt es dir?
Heinrich Andreas Zimmermann Januar 2020 in Seltz/Pommern
Ein Geschenk
Kalt und düster
Nebelschwaden
aus grau Gezweig es tropft so nass
und über toter Bäume Kron
der Rabe ruft nur einsam 'Klock'...
In meinem Herzen wird es wüster
an diesen Tagen
und welk und wirr liegt auch das Gras.
Wo ist das Ziel – das, was sich lohne
in dieser Zeit
der Dunkelheit?
Des tiefen Sinnens Kümmernis
wird jä erhellt
und,
siehe da,
es wird doch möglich,
das, was ich ganz entschwinden sah!
Denn angeschmiegt
an Kieferns Wurzel
und nah an ihrem trauten Stamme
ein gelblich Ding
verspürt den Drange
zu wachsen und zu schenken sich!
Ich bück' mich nieder,
staun' nicht schlecht -
Dies Pflänzchen kommt mir heut' sehr recht!
Die Krause Glucke Sparasis crispa
bald wohlig brät in Pfannenhitze..
und auch ein wenig Salz benütze -
so wird das Pilzchen innen saftig ,
aussen knusper!
Des Gaumens Freude
die wäscht fort
die graue Sicht auf diesen Ort!
Ein Springgeist
Heinrich Andreas Zimmermann in
Seltz/Pommern 2020
Dämmergrau des fernen Lichtes,
wie Schatten nur
ein Wesen schwarz
das liegt mir zu Gesichte
regungslos und hingestreckt
auf nasser Steine Fläche.
Was ist es nur
ein Hund, ein Marder
ein Kobold gar
ein Geistertier
was treibt sein Wesen hier vor mir?
Ganz langsam jetzt
beginnt der Spuk
und immer schneller
im Kreise läuft er
rund und immer rund
ist's wohl ein tollwütiger Hund?
Im weissen Schimmer glimmt der Kopf,
ich kann es nicht verstehen
solch ein Wesen wie das dort'ge
hab' ich hier noch nie geseh'n!
Und plötzlich -
meinen Augen trau' ich kaum,
da springt es hoch in einem fort
die wilden Bögen reihen sich...
ein Wahn, der tobt sich aus
an diesem stillen Ort!
Der wilde Tanz, der geht noch weiter
rund und rund und in die Höh'
soll ich nun die Treppe runter
und dann fang' ich's wilde Vieh?
Kaum gedacht
da tönt's wie Blech
der schwarzen Katze Kopf
der steckte in dem Loch
und fort rollt nun die
leere Dose
die Katz, die Schwarze, schüttelt
sich den Wahn vom Leibe
und ich steh' staunend an der Scheibe!
Silvester 2019
Das letzte Licht
des alten Jahres
der schwache Schimmer dieses Tages
lässt noch einmal Eich und Buchen
Kieferns krause Krone
matt erschimmern
lässt erahnen
und verfliegen
was wir suchen...
Wohin hat er uns geführet
der verfloss'ne Jahreslauf?
Bracht' er Kummer oder Schmerz
oder ging das Herz uns auf?
Sind höher wir gestiegen
Stufen schmal und steil
auf der Lebenslernundherzensleiter?
Was macht uns froh?
Was macht uns heiter?
Nur das Licht
in Winter's finst'rer Kältenacht
der kleinen Flamme gelber Schein
das Leuchten meiner Bäum'
im Abendlicht
jener Abglanz uns'rer Sonne
welche alle Seelen einst verbindet -
und Sorge, Furcht und Not
verschwindet!
Heinrich Andreas Zimmermann in Seltz/Pommern
Nahes Ostelbien
Heinrich Andreas Zimmermann
Ein träumend Dorf
am Fluss
Battin
dort zieht‘s mich immer wieder hin..
Ist‘s Rosenduft
sind‘s Lindenbäume
die wohl beflügeln meine Träume?
Sind‘s breiten Stromes leise Wellen
die unser großes Land durchschnellen
bis in das weite Meer hinein?
Sind‘s tausend Jahr Geschichte?
Ostelbien, berichte!
Mit hundert Schleifen durch das Land
und Wasser, hoch, das liess versinken
manch Jahr das Dorf mit Wies‘ und Acker...
doch fleissig‘ Menschen lieben hier
die gute braune Erde
welch‘ von dem Flusse abgelagert werde..
So lässt der Grundherr auf den Hügeln
umschlungen von den Elbearmen
die Siedlungen erbauen
welche viel‘ Jahrhundert später noch
in‘s gute Land reinschauen
und Heimat sind den vielen Menschen
die fleissig weiter Wies‘ und Acker,
Haus und Hofe pflegen wacker...
Das schlichte Gutshaus, stolze Schloss,
sie beide waren hierfür Zeichen:
Es gibt die Pflicht,
es gibt das Muss
es gibt den Dienst, der wirkt am Leben -
wir alle hier, wir steh‘n zusammen,
so unterschiedlich wir auch leben -
und steht die Welt rundum in Flammen -
nichts kann uns scheiden, so wir bleiben!
Die Gutsfrau nicht nur sorgt sich täglich
um ihre Familie wohl redlich,
auch die Leute in den Dörfern
wenn sie krank sind oder alt,
spüren ihre liebe Hand
die sie tröstet und versorget
und die Töchter folgen ihr
lernen alte Medikamente
Pflanzenkräfte
sanfte Hand und liebes Wort
treiben manche Krankheit fort.
Niemand ist, der Not muss leiden,
jeder findet seinen Platz,
jeder freut sich auch im Herzen
still der Heimat
wo er ist gut aufgehoben in den Armen der Natur
und dem Schutze und der Fürsorg
seines Herren, welcher tapfer, stark,
seine Macht und seine Kraft
der Verteid‘gung und dem Wohle
seiner Grafschaft, seinem Staate,
einzusetzen wohl vermag.
Fern von hier
dort lebt der König
Wusterhausen und Berlin
Potsdam und sein Sanssouci
aber nein - er ist allhie
immer unterwegens
sucht die Leut und spricht mit ihnen
ob denn gar vielleicht was fehle
an der nötigen Gerechtigkeit.
Und die Leute auf dem Lande,
in dem armen Land der Sande,
an der Flüsse reichem Boden,
all‘ sie wissen nun schon lange:
Diese Herrschaft, die ist wohl!
Hier herrscht kein Beamtenklüngel
welcher sucht den Vorteil nur für sich,
hier herrscht Ordnung mit dem Herzen
und das Leben weitet sich
Flötenklänge und Gesang
gut‘s Gesetz und Auferbauung
Antimacchiavell
diese Herrschaft die wächst schnell
in das Herz der Leute ein!
Die Frau von Axien
von Heinrich Andreas Zimmermann
Das stille Dorf
nah der Elbe grün Gestade
erfüllt vom Juniduft
der Linden und von Rosen
gemächlich zieht das Leben hier
ganz wie der breite Wasserstrom
ohn' Wirbel, ohne Tosen.
Jedoch – um mitternächtlich Stund'
so gaben's noch die Alten kund
aus dem stillen breiten Strome
sich Wirbelwasser kreisend erheben
und dann schweben
mit leuchtender Gestalt
durch's stille, dunkle Dorf
worin verschlossen und verriegelt
Haus und Hof
Kind und Greis
nur träumend tuscheln
Mensch und Vieh
und lauschen dem Gemurmel,
einer Stimm
wenn Mondesglanz
die Giebel matt umleuchtet.
„Mein Schloss, mein Schloss, ich such es hier, noch eben, da gehört es mir - ich kann es nimmer finden..“
Der fremden Stimme Geisterklang
der ward gar oft gehöret
hinter Stubenfenstern matt
wenn Vollmondlicht verstöret
und arglos' Schläfer aufgeschreckt..„
"Mein Schloss, mein Schloss,
ich such es hier,
noch eben, da gehört es mir
- ich kann es nimmer finden..“
...Die weisse Frau geht wieder um..
so murmelt man am Morgen,
und stiller wird die Arbeit nun,
es mehren sich die Sorgen
und Furcht ergreift die Herzen
- denn wieder war sie hier
die fremde Frau
wieviel Jahrhundert schon
aus ihrer Stimm,
der wässrigen
da klangen tiefe Schmerzen
aus ferner fremder Zeit Geschichten
die uns unbekannt und weit
und dennoch heut anfechten.
„Mein Schloss, mein Schloss,
ich such es hier,
noch eben, da gehört es mir
–ich kann es nimmer finden...“
Geheimnisvoll sich glättet wieder
des breiten Stromes Wirbelwasser
in weiten Bahnen zieht der Mond
nun andre lichte Kreise..
- was bleibt sind dunkle Fragen.
Der liebende Mensch
Heinrich Andreas Zimmermann
Der liebe Mensch
er denkt an dich
und fühlt mit dir
und wirkt voraus
möglichst einen kleinen Schritt
sein pochend Herz
das will und weiß
ganz still und leis
gemeinsam
schmilzt das Eis
der kalten Welt
gemeinsam heißt
ich steh zurück
und lebe für das Wir
nur dies ist es
was die Welt zusammenhält
Demut, dienen, treue Sorg'
für's kleine Wohl
das jeden Tag,
es ist kein Plag' -
doch wo find' ich heute
solche Menschen
welche in lebend'ger Liebe
wirken täglich Hand in Hand?
Heute herrscht nur ein Diktat
und manchen bricht bei dem
Spaghat
Kraft – Gedanke – Herz
entzwei.
Das Diktat es heißt:
BEZAHLEN
immer
rennen rasen
etwas TUN
und niemals ruh'n
niemals Stille
denn verschwommen
und gebrochen werden
soll der Wille
vergessen ganz
das Individuum!
Kollektiv und
doch vereinsamt
sinnentleert
und resigniert
rennt die Hatz
um's TUN TUN TUN -
Rechnung schreiben
informieren
drangsalieren -
und die Technik!
Dies begeistert nun?
So wurd' die Liebe ausradiert
und endlich rationalisiert
des Menschen Fühlen, Denken, Handeln
wen wundert's denn
dass wir die anvertraute
Erde nur verschandeln?
Wen wundert's denn
dass Ehe, Kinder, alte Menschen
verschwinden aus des Lebens Mitte,
wen wundert's, dass Gesang und
Liederklang
nicht mehr füllen uns're Räume -
Schönheit, Sinn und Harmonie
sind nichts mehr...
als alte Träume,
die schon lang' vergessen.
So ist er völlig ausgestorben,
auf und davon
und nicht mal die
Erinnerung
kann künden noch
vom wahren Menschen...
Der alte Kiefernbaum
von Heinrich Andreas Zimmermann
Im schweren Grün bald grau
auch schwärzlichbraun
erhebt er sich
der alte Kiefernbaum.
Sein Haupt
ein wirrer Lebenskampf
um Licht, um Licht und Sonne.
Gar mancher Arm zerbrach dabei
vom heft'gen Ringen kündend
doch das Licht,
die Sonn das Ziel,
und jeden Maien spriessend
das Leben neu sich bricht die Bahn
und in die Höhe schiessend
so bist du einzeln stark und groß
und auch zugleich geborgen wohl
im Wald,
der dich umschliesset.
Verbunden mit der Erde Kraft
so wurzelst du im weissen Sand
und das ist, was dich
Vorbild macht:
Du find'st die Höhe in den Tiefen!
In schwarzer Borke
stehst du stumm
und Harz rann
und erstarrte
aus alten Wunden tief und groß -
Des Kienes goldner Feuersaft
er ruht fest in den Kammern
des Stocks
und in der Wurzelwinkel
festverschlossner Klammer.
Er ruhte für die dunkle Nacht
der Heimischen, der Ahnen,
für Wintersherd im Katenschummer
als spärlich Lichtlein,
als Trost in kalten Winters Jammer.
Die Jahresring so dicht,
das Holz das harte,
es wüsste zu erzählen viel
von Krieg und Feuernächten
von Bodenraub
und von Gewalt,
von treuer Arbeit
hier im Wald
der niederbrannte
nach Gefechten.
So steht er aber
nicht gehört
sein Seufzen leis
beim Weh'n des Windes,
dies Leben ist Vergangenheit
wen heute interessiert es?
Doch willst du nicht mehr geh'n
im Kreis,
du Wanderer,
so lang bis das du
wirst ein Greis,
so höre das Gesäusel und Geraune
der Wipfel und der Nadeln leis
höre hin
- und staune!
Die ewige Seele - Ich hier und jetzt
Heinrich Andreas Zimmermann
Die Seele bringt das Ihre
aus vor-vergang'nen Leben
Hoh' Freuden
tiefster Schmerz
klaffn'de Wund und
Irrtum auch
Gewissheit, Sehnsucht
Klarheit,
dunkler Blick,
der Weg geht nicht zurück!
Des jetz'gen Lebens
Zeit,
die Psyche
vor der Geburt
nach der Geburt
erinnern
und sich fühlen
lernen
Schmerz und Mangel
Sicherheit und Freud
Geborgenheit
die Zeit in der
wir leben.
Die beiden Teil
wie Zwilling, Hälften unsrer Seel',
das was und wer
wir heut hier sind.
So ist auch die Materie, all'
Orte, Taten, Mauern,
die Menschenbindung, fest
ob kurz
das Vorwärts, Rückwärts, Überdauern,
das Geld, die Armut
Krankheit, Freud,
das ist der Geist, der Unsrige
in Welt und Blut
in Stein und Holz und Mensch
geronnen.
Es ist die Welt, die wir
könn' ändern
doch nur, wenn wir
das Herz, das Eig'ne,
zur Gänze öffnen,
Tor und Tür, - all Wunden
alle Fragen, und Tränen immerfort,
NICHTS darf uns hindern anzusehen,
was in der Seele Tiefen hockt.
- so wird das Äuß're immer weiter,
ein offen Tor ins Paradies,
die Freiheit, die ist immer heiter
und doch den Ernst vergisst sie nicht...
Eichenhof Heinrich Andreas Zimmermann
Vorbei vorbei
die alte Zeit
sie ist verronnen
sie ist geronnen
in meinem Blut.
Der Kühe Wärme
Duft der Milch
zwitschernde Schwalben
das Gras gemäht, es liegt ganz dicht,
die Sense blitzt und klingt
im Sonnenlicht.
Kräft'ge Balken
Rauch und Eichenholz
tragen teurer Ernte Last
für den Winter
wenn der bleiche kalte Gast,
der Schnee durch Tores Ritzen wirbelt
die Küh und Kälber
Ross und Fohlen
munter die Portion sich holen
aus der Raufe, aus dem Troge
und hernach gemächlich ruh'n,
weiches Stroh,
bedächtig kauen
oder schnauben aus dem Stand
und zum Feuerheerde schauen
wo die Menschen sind im Rund
um der Gluten Mitte.
Geister tanzen – Funken stieben
schwere Balken, dunkle Schatten
alte Bilder stehen auf
Namen, Jahre und Geschichten
und die Zeit, ihr steter Lauf
sie bleibet stehen
im dunklen Winter
wenn der Julblock glüht im Feuer
und das neue Jahr beginnt.
Doch dann kommt der Frost
der harte, klirrend, blitzend
kehrt er ein
in die alte lehm'ge Kate
will auch hier zu Gaste sein....
Schwere Wochen für die Menschen
Eintopf köchelt an dem Hahl,
streng verläuft des Tages Herzschlag,
dunkel ist's mit einemmal.
und die Kält'
sie kriechet rundherum.
Warme Strahlen!
Helles Lichte!
Länger wird der Tag!
Das Vieh, das will ins freie Grün
des Grases Halme spriessen dichte,
und endlich kommt der Tag herbei
das Vieh das springt das ist der Mai!
Des Pfluges Schar, das blank geputzet
und geschiffen ward
von des Sennesandes Glätte
brach das Feld, die Erde duftet.
Eggenstrich, der feine krümelt
macht die Saat bedecken,
hölzern' Walze welche drücket
verbind't die Samen
mit dem sand'gen Bette.
Der warme Regen wird erhoffet,
derweil der Messer neue Schärf,
an Sense und am Mähewerk,
sie wartet auf den Tag
wo erster Schnitt
im zeit'gen Juni
die neue Ernte für den
nächsten Winter mäht!
Gewaltig schwitzen,
bis das Heu dann trocknet,
wenden, drehen, Reihen machen,
die große Hark' aus Stahl mit Rädern,
der Erntewagen steht bereit!
Nun helfen Händ' der Freunde viele,
gemeinsam wird es gut geschafft,
und manches Fuder duftend,
das verschwindet
unter'm Schutz
des alten Dach's.
Derweil der Hühner muntre Schar,
sich fleissig hat vermehret
gemeinsam haben sie
dem Habichte erwehret
und fröhlich kratzt es,
scharrt
und gluckt und piept es hier und da!
Die Kälber aus der Winterzeit,
die springen frohgemut
auf Koppeln grün und saftig,
des Gartens leuchtend' Blüte,
des Landes Duft
sie schweb'n gar wunderartig
um's Haus und durch's Gemüte!
Der Duft, all' Bilder und die Klänge
sie fliehen des Papieres Enge
ihr Heimat bleibt DESS' Menschen Herz,
der mit Liebe diese Erde
wandelt mit der Hände Kraft,
dessen Aug' das Schöne sehen,
welches Mutter Erd' erschafft!
Die Zeit vergeht ...
der Schnee verweht
vergessen sind die Tage
und doch bleibt eine schwache Spur
von Sehnsucht
Liebe
keine Frage
gebannt mit feinem Pinselstrich
gesägt, gestemmt ins Holz ganz frisch
gemauert überdauert
nur wenig trotzend
dem Zahn der Zeit
ein sanfte Welt
wie hingestellt
aus andern Sphären
zerbrechlich
natürlich
die alte Zeit
Buchstaben trägt sie in sich
zu formen neu
Gedicht und Bild
so der Geist ist noch gewillt ...
Heinrich Andreas Zimmermann November 2020
zum Thema ‚Eichenhof‘
Bauernerde Westerwiehe
- Vorausblick Heinrich Andreas Zimmermann September 2020,
gesehen 1984
Bauernerde frisch gepflügt
mit festem Eggenstrich gepfleget
und dunkles Grün der hohen Eichen
dies traute Bild umheget.
Eines frühen Sonntags Morgenstille
schenkt dieses
dem Wanderer der Zeit
wo weissgekleidt
Menschen ihrem Werk nachgeh‘n
die Hände dort nicht stille steh‘n
und rege ist ihr Tun und schweigsam.
Gesät wird nach des Menschen Wille
aus weissem Linnen das Getreide
geschöpft aus Säcken von den Wagen
die Pferde zieh‘n die leichten Eggen
und walzen auch die Saaten.
Kein Lärm, nicht Maschinen
bestimmen fordern eilen, nein,
schweigend sanfter Hände Kraft
und noch mehr
dem Bild verschafft
den Zauber
welcher allzubald
verflogen.
So ward‘s gesehen
vor langen Jahren
vorüberfahrend wurd‘ geschenkt
der Blick, der nun
in wirrer Zeit
Geschicke lenkt.
Ein Schäfer Heinrich Andreas Zimmermann
Die Brauen streng
geschärft der Blick
und wachsam alle Sinne
die starke Hand den Hirtenstab umklammert -
ein feste Burg
die alle Kraft nur
in sich sammelt -
denn groß die Herde
viele hundert
und Lämmer manches Dutzend
sie gilt's zu führen und zu leiten-
am hellen Tag wie schwarzer Nacht
der Schäfer hält gespannt die Wacht!
Nur er weiss wo der Tiere Zahl
heut und morgen satt soll werden
seiner Schafe all Geschick
hat nur er allzeit im Blick,
und kein Geräusch
wie kein Bewegung
die er nicht kennt -
denn die Erfahrung
sammelt er im Klange nur
des Tieres, und mit der Natur.
Wind, Sternenhimmel, Schneegestöber
still' Weihnachtsnacht
und Sommerhitze mit Gewittermacht -
gebräunt, zerfurcht
ist sein Gesicht
doch Furcht und Krankheit kennt er nicht.
Der treuen Hunde Hüterschar
sie kennt des Herren Sinnen
ein Wink nur und ein Ruf -
sie hörn' des Schäfers Stimme
mit einem Ohr,
mit einem Aug
sie weilen bei dem Herrn,
die andern Sinn', sie wachen -
dass auch nicht Eines
läuft und geht verloren,
dass gar die Wölf sich schleichen
hier Beute zu erheischen
und alles zu zerstör'n!
Im späten Winter schon
die Muttertiere lammen,
und manche Nacht der Schäfer nun
sich sorgt und plaget,
daß junges,
kleines, schwaches Leben sich
zum Tage sich hin waget. -
Die Herde wächst und sie gedeiht
denn Gras wächst nun – die Frühlingszeit!
Und wieder hebt die Wand'rung an
die Welt ist auf den Beinen!
Der Hufschlag
Der Hufschlag klingt auf Pflastersteinen
es rollt der Wagen, alt doch fein geputzt
auf Rädern, hölzern und grazil
die Eisenreifen mahlen feine
Spuren in den Sand hinein
Geschirr glänzt wie in alten Tagen
stolz und mit erhob‘nem Haupte
trabt das Ross
der Zeit zum Trotz
lebendig werden Bilder
die du versunken glaubtest.
Ein Moment
ein Wimpernschlag
das kleine Zeichen
aus ganz andern Zeiten -
o Menschen
wollt ihr nicht begreifen
den Unterschied
zwischen Verlust und Pyrrhussieg?
Beschleunigung und teure Hetze
meint ihr
dass dies das wahre Sein ersetze
dem Menschen anderswo und hier?
HAZ 10.1. 2022
Mensch
Heinrich Andreas Zimmermann
Der Mensch kein statisch Wesen ist -
nicht kommt er fertig
nicht unverändert geht er.
Sein Ziel ist Wachstum,
Weite
seines Herzens -
doch will er
angesichts des Schmerzes
dies gern und leicht umgeh'n, -
und wirklich,
breit, bequem ist jener Pfad
doch birgt er auch
der Seel' Verrat!
Denn lernen
kann
das Herze nur
aus Einsicht
Umkehr
oder Leiden!
ein verlassenes Herrenhaus...
Heinrich Andreas Zimmermann
vergraut
und lange Haare
die hängen wirr
ihm im Gesicht
die Augen trüb erblindet
die Mauerkron
sie schwindet,
leis bröckelnd hin
und Regen schlägt
die Stürme brausen
zerborst'ner Öfen leere Höhle
kein Feuerschein
kein frohes Wort
kein Klang mehr vom Klaviere
nur scheue, wilde Tiere
sie huschen da und dort
und kratzen an der Stille
und eine alte Türe
die knarrt in einem fort.
Von Deck' und Mauern
rieselt Kalk
wie Schnee
der alte Putz,
und geisterhaft beweget
den Sand auf Stein und Diel'
ein Spur,
ein Abdruck nur?
Wo kommst du her,
wo führt's dich hin
du unbekannter
Spurensetzer
was störst du, Mensch
dies' Hauses letzte
langsame
Veränderung?
Als wär'n die hohen Mauern,
einst stolz –
gebaute Kraft und Zeichen
ihres Herrn und Meisters
des Harrens müd,
geduldig sie ertragen
der restlich Zeiten Nagen,
und Stein für Stein und
Mörtelfug,
beginnt sich
loszusagen
aus dem Verband
der sie all' einst getragen.
Birken und gar dorn'ge Ranken
die trösten dieses schaurig Bild,
doch fällt ihr Laub,
und frost'ger Winter
greift wieder an
und eis'ge Hand, die sprenget weiter
Jahr für Jahr
vergessen wird nun alles
was Menschen Geist,
sein Schaffenskraft
und Wille
einst erschuf,
vor dieser Stille.
Lebensstraße
H.A.Zimmermann 2021
Lebensstraße, Obstallee
- noch ist‘s Freude, kleines Weh …
doch der Berge spitz Geröll
schmaler Steig, sie nahen schnell.
Ein Zeichen, stark und voller Fragen
es drängte sich und zeigte mir
es fragte mich mit stillem Ernst
derweil ich saß beim Fahren
und hielt das Steuer fest im Griff,
vermeintlich Herr der Lage ..
Ich sah den jungen Mann
das ‚Ich‘ an jenem Lebenssteuer
der Wagen fuhr die Straß‘ entlang
doch wurde mir dabei nicht bang
das and‘re ‚Ich‘, das eigentliche
es flog ja mit in der Distanz
und zeigte nun mir eine Frage:
„Sieh Heinrich, wer bist du?
Der, welcher dort am Steuer sitzt
wobei das Fahrzeug schnelle flitzt,
schnell, doch wohlbehalten
vorbei an Bäumen, nah, den alten, -
bist du der, welcher aus der Höh
die Sach‘ nun sieht, ohn‘ alles Weh?
Willst du zurück in diesen Körper?
Die Straße, sie wird nicht bequemer,
nein, Mühen wechseln ab mit Tränen,
lass dir die Freude nicht vergällen …
Die Möglichkeit heißt auch: Nun fliehe!
Bevor das Netz sich enger zieht
Jahrzehnte dich dann mit sich reissen
Trennungsschmerz und heimatlos
dir keine Freude mehr verheissen …“
Ich sehe mich,
als meinen Körper
derweil das Fahrzeug
das aus Blech
ihn birgt und eilt
während mein Geist verweilt
vier Schritte über ihm-.
Ruhig seh ich von oben
die Geschichte
und fasse den Entschluss
‚Geh zurück in diesen Körper,
sage JA zu dieser Reis..‘
Die Lichtsäule Heinrich Andreas Zimmermann
Ein frühe Nacht
in Zweisamkeit
doch plötzlich zieht nach draussen
mich unbekannte Kraft
und dort, recht nah am Hause
dem alten, unter Eichen
ein seltsam, ein unmöglich gar
ein Lichtsäul stand dort auf dem Hofe,
die dunkle Nacht ohn' jeden Schimmer
sie liess kein ander Licht heran.
Ich stand in Finsternis
vor meinem alten Hause
kein Wind, kein wegen
die Natur war wie erstarrt.
Noch einmal klaubte ich
Gedanken auch Erinn'rungen hervor,
doch niemals sah ich solch Erscheinung
da bahnte eine Furcht den Weg
im Herzen und in meinem Sinn!
Denn alte Orte, alte Geister,
fremde Mächte, finstre Nächte
all' das wird mit einem Male
plötzlich für mich Gegenwart!
Auch der große Hund, der starke
schaut, und wittert
und macht kehrt, kriecht
ans Feuer, dessen letzte
Glut sich balde selbst verzehrt.
Helle steht die Lichtersäul
auf dem Hofe, und ganz still
regt sich nicht
soll ich dorthin,
um sie zu berühren?
Mich schaudert
und ich wag'
es nicht!
Fest schliesset dann die Türe ,
die alte, schwache Bretter nur,
und halber Ziegel,
die trennen mich von jenem Bilde
ist es Engel,
ist es Deubel?
Doch ist beruhigt nun mein Gemüte,
zunächst
doch Jahre und Jahrzehnte...
dies Bild vergisst sich nicht
wie eingebrannt steht
eine Frage
die Antwort mir jedoch gebricht?
...und führen wohin du nicht willst...
Heinrich Andreas Zimmermann
Des HERREN Rede an den Menschen
sie weist den Weg
den wir nicht wünschen -
mit uns'rem flachen Streben
woll'n wir nicht Glück
in diesem Leben
Gesundheit, Lachen, Wohlergeh'n?
Doch sind die Erdenwege
nicht bequem
sie bieten spitze Steine
heissen Sand
und gift'ge Schlangen
Schlackenstrand,
blutig werden uns're Füße
und einsam ausgeliefert
wähnt das Herz
sich in seinem Schmerze.
Doch ist die Zeit
für uns auf Erden
nur eine Seite uns'res Buches
nur eine Stufe jener Leiter
und fröhlich sollen wir
glauben, vertrauen,
nicht in die Sorgenkiste schauen,
denn gute Mächte steh'n zur Seite
was wir nicht können -
sie bereiten
den Weg und halten uns
und des Himmels Maßstab
bringt das Glück -
auf die Erde
will die Seele nicht zurück!
Stilles
Ziel
Heinrich Andreas Zimmermann
Die harte Welt
die der Materie
verliert an Reiz
sie produziert
das muss man sagen
ihr'n eig'nen Untergang
mit vielem Klagen...
was soll ich mich
zerreissen denn
um's Geld
um's Anseh'n in den Medien,
was soll ich denn noch rennen schnell
hinter den lauten Stimmen,
welche gedruckt und auch gefunkt
durcheilen uns're Welten?
Nein, Stille ist jetzt unser Ziel
und zeigt mir das, wohin ich will.
Wüste Heinrich Andreas Zimmermann
Der Durst
lässt mich nur stolpern
und brechen in die Knie
an‘s Ziel will ich so gerne
doch schaffen werd‘ ich‘s nie?
Und doch treibt er mich vorwärts
der Durst, der heisse Brand
im Herzen
die letzte Sehnsucht
nach dem verheiss‘nen Land.
Ach, könnt‘ ich dich nur sehen
von hier, aus diesem Sand
ich würd‘ wohl weitergehen
und bräch‘ mir der Verstand...
...das Herz, es hat die Kraft
für diese staub‘gen Wege
wo denken, wägen, Rechenschaft
nur loses Wortwerk wäre...
Nach Hause will die Seele
gereifter, reiner und gestärkt,
dorthin zurück
wo Freude,
wo Liebe ist am Werk!
Weltenwanderer HAZ Januar 2022
Ein Wanderer
gestrauchelt
aus ferner Zeit
wo kommt er her
was will er hier
gar manches Bild sich zeiget
und manche Träne steiget
aus der Erinnerung empor
wo doch sein Herz sich sehnt sehr weit
zurück oder voraus
denn eines, das weiß er gewiss:
leben müssen in der Welt
die reine Pflicht
jenes Ferne ‚du musst wollen‘
ist das Härteste und Kälteste
ein Klettern, Stürzen jeden Tag
über Eis und Frostgestein -
nein, diese Welt, sie ist nicht mein ...
Warum wozu woher wohin
...an die Kriegsenkel...
von Heinrich Andreas Zimmermann
Des Säuglings erster Atemschrei
er währte lang -
war einerlei -
denn 'Johanna Haarer' schrieb die Rezeptur
des Umgangs mit den Kindern nur!
das stärkt die Lungen -
lass ihn schrein -
so machens all -
zäh wie Leder -
hart wie Kruppstahl -
doch Zärtlichkeit
die ward' radieret
aus mit kalten Messern
und die Herzen
und die Seelen
welche Bombenhagel
Feuersbrünste, Flucht
Hunger und Gefangenschaft
mussten überleben
die blieben innen ausgebrannt
nur Maske war noch, was da stand.
Oh arme Generation
die wuchs nun auf
- der Freude Hohn!
Nur äusserlich all ihr Gebärde
dem Aufbau dem galt alles Tun
schnell weg mit den Ruinen
schnell fort mit der Vergangenheit
und tiefes Schweigen macht sich breit.-
Neu Häuser, Autos, Wolkenstores
und kaufen, essen, hemmungslos
so hiess jetzt die Devise
bezahlt mit D-Mark grandios.
Doch in des Kindes Herzensschrein
sich lagert tief die Trauer ein
als schwarze schwere Kugel.
Das Kind das spürt, es hört
und liest die Lippen
die Wort ohn' Ton
die alten Bilder
schwarz-weiss-grau
sie sprechen von versunkner Welt
der neuen gar zum Hohn
und nie erwähnten Qualen.
Der Jugend starke Kraft
sie wächst, gewinnt die Oberhand
und schwarze Kugeln, graue Bilder
stumme Eltern, gerader Blick
dies ward nun tief versenket
vergessen dann und überbaut -
denn leben woll'n wir
liebend und gestaltend!
Doch läuft des Lebens Zug
nicht grad und froh
durch Städte, Dorf und Landschaft,
nein, gar zu oft da ist die Weich'
auf Abzweig wohl gestellet
und Heimatbahnhof, trauter Ort
die sind nun fort,
die sind nur wieder leere Hoffnung.
Wo bin ich hier
wo komm ich her?
Ich hab' doch Kraft
und auch Genie
und aufmerksam Gemüte -
ja, manchmal, jetzt
da zieht mir was
durch's Herz und durch's Geblüte -
ein tiefer Schrei, sehr lang, sehr leis,
doch lässt es frieren mich zu Eis -
Die schwarze Kugel in dem Herzen
tief steckt und wohnt sie
und macht Schmerzen
die tönen, schneiden, rufen leis
doch ohne Paus
und woll'n erlöset werden.
Die Kraft, der Mut des Eifrigen
der immer eine Lösung weiss,
dess' Rat man holt,
dess' Originalität
so manch' Idee macht Wirklichkeit -
die Kraft verfliegt
der Blick zurück
gefriert
denn
all Denken, Zukunftsplan
all' Kämpfen, Handeln, Ringen
zerfliesst ins Nichts
all Hoffnungen -
sie schwinden!
Das Lächeln starr, das Herz ist krank,
es sehnet sich nach Freiheit
nach Liebe, Fülle,
End dem Mangel.
Der Lebensraum, sind das die Häuser,
die Autos, Zahlenspiele?
Die Eltern
waren das Ruinen
die selbstgezwungen
funktionieren?
Kalt-traurig steigt Erkennen auf
mein Kraft, sie schwindet
aus der Kampf, der leere,
von Anfang an vergebens,
ein Kampf um Äuss'res, der versagt
wenn Herzenstränen
Gen'rationen bleiben unbeacht,
es ruft nach Heilung unverzagt
nach klarem Blick und starker Hand
die hält das zitternd Bündel
so sehnend und so fragend
voll Schmerzen und Erwartung.
Kriegskinder, - Enkel
höret!
Wir sind vereint mit schwarzem Band
von Trauer, Wiederholung, Suche -
lasst uns einander helfen nun
mit Achtung und Vertrauen!
Nicht Schuld der Eltern oder Fremder
nicht Hass noch Fluche
soll unser Thema sein,
doch Offenheit und Freiheit
Stütze und Verständnis
dies wollen wir uns geben.
Das Herz, es wird dann frei und weit
und fängt wohl an
zu schweben!
„Vater“
In der alten großen Stadt am Rhein
gebettet nah der sieben burgbekrönten Berge
da wohnt das Herze dein
auch nach Jahren in der Ferne.
Der Frohsinn und die Heiterkeit
die waren dieses Ortes Kleid,
Köln am Rhein
Colonia die Römerstadt
Cologne in der Franzosenzeit -
dein Herz blieb warm und weit!
Weltenwandel und Zerbruch,
Hader, Streit,
Hunger und Ideologie,
o Köln, auch vor dir war dann kein Halt,
kein Tor ward dir verschlossen
als Todesmächte erst von innen
dann von draußen
auf dich niederfielen
schwärten, brannten, schossen
niederrissen
was gebaut und lebte
Frau und Kinder sind verlassen
Männer müssen kämpfen
müssen hassen
so ist die Doktrin, so brüllt Propaganda
so steht‘s an Mauern und auf dem Papier
so bellt das Radio stets zu dir!
Also fort geht‘s an die Front
nach Osten
was es muss, das soll es kosten …
und Fluch der Motorenhölle
glühender Tod
Bombenschlag zermalmt die Häuser
zermalmt die Menschen
zermalmt die Herzen
auch jener, die noch kommen
die in schwarzen Kerkern schweigen.
Der Osten, Ziel und Fluch,
Leichentuch
der Freude und des Sinnes,
o Gott, wo bist du,
du bist verborgen, tot
matt ist noch das Abendrot
über Trümmerstädten
doch Räder müssen rollen für den Sieg
und Vorsicht, Feind hört mit!
Doch das Leben ist geschunden und verschwunden
Qual und Tod, ihr seid die Sieger,
o Leben, was und wo bist du?
STILL
das Herz der Überlebenden
SCHWEIGEN
nur nicht reden, nur nicht beben
keine Träne bitte
kein Gefühl mehr -
SCHWEIGEN
Doch der Abend
tief im Wintersdunkel
Christgeburt
in schwarzer Nacht
willst du rühren
an die toten Herzen
an verdrängte
tief vergrabne Schmerzen?
Willst Du befrei‘n
die Tränen kalt und heiß
die Kerkerherzen, dass sie schrei‘n?
Christgeburt
o HERR komm zu uns, komm zu mir,
rette, hole das,
was noch will, pulst, schlägt, vibriert
zu DIR!
Erbarme DICH!
Und der Tränen salzge Bahn
rinnt und fliesst und heilt
doch ein Schweigen bleibt!
Agnus Dei, miserere nobis - dona nobis pacem!
Heinrich Andreas Zimmermann am 27.2.2022
'etwas Kleines'
Staunend und still
Bewunderung und Liebe
des Mannes Ehrfurcht vor dem Leben
erspürt er seines Weibes Weben
mit Silberfäden unsichtbar
verbunden mit dem Kosmos wunderbar
denn neues Leben regt
sich streckt und wegt
es will als Mensch ganz neu in diese Welt
voller Wissen und mit Fragen
und dennoch hilflos klein
so wächst das Leben ohne Klagen
in sein ureigen Selbst hinein
und lehrt die Alten neu zu sehen
und erkennen
neu zu fühlen
mit zu wachsen, zu entdecken
ganz neue alte Fragen stellen
und die Zeit dabei vergessen
O Wunder, Weib und Mann
ihr tragt die Schlüssel welche öffnen
jenen Wolkenspalt
vom Himmel hin auf diese Welt!
---
Meinem Enkelsohn Jean
Heinrich Andreas Zimmermann April 2021
LICHTER IN EWIGKEITEN
In Stille trägt ein Wirbel, starker
hinein in Silbersterngeflimmer
Kometen wie Gestalten
strahlen über Wälderwelten
weisen weite Bahnen an
Wille
treibt und öffnet
vorwärts Wege in das ALL
Freiheit
Freude
goldenweiss
lässt die Herzen glühen heiss
die aus Sternenstaub
dem reinen
einst in Erdenqual gepresst
Sonnensterne
glühen ferne
nah bist du in einem Nu -
Würdig weise Wunderwesen
wandeln stolz durch Strahlengluten
Engelssang
quillt aus den Farben
Licht und Klang
sie werden eins!
Liebesseelen
ungezählt
fügen ordnend sich zusammen
an dem großen Firmament
preisen GOTT mit hehrem Klange
IHN
DER jede Seele liebend kennt!
Heinrich Andreas Zimmermann April 2022
Letzte Frist Heinrich Andreas Zimmermann
Golgatha die Schädelstätte
der letzte Kampf
das einzig 'JA'
des ERSTEN
jenes Sohnes GOTTES
der gewillt war
ganz und gar
zu retten und zu suchen
zu stärken und zu heilen
den Weg zu weisen
welcher schmal ist
und sehr steinig
zu überwinden Satans Tücke
zu bauen jene neue Brücke
zurück zum Vaterhause
Und heut ist uns gegeben
die allerletzte Frist
zur metanoia,
umzukehren
um zu entschleiern Satans List
Der freie Wille
der ist heilig
drum finde ihn
und nutz' ihn fleissig
Das Gotteskind das lang verloren war
dann findet
Gnade, Freude, Liebe,
immerdar!
Ostelbien Heinrich Andreas Zimmermann
Ostelbien, du weites Land,
hier, heimlich meine Wiege stand,
vor fernen, bald vergess‘nen Zeiten.
Ob von Bredow, von der Marwitz,
ob von Arnim, Wiepersdorf und Zernikow,
und von Puttkamer, von Krockow,
hier schlägt der Pulsschlag der Geschichte,
hier wird der Geist wohl wach und froh!
‚Gut wie ein Donah‘
so sprach es einst
des Volkes Mund mit Liebe,
die Wahrheit ihren Herrschaften
zu Waldburg und Schlobitten.
Und weiter dehnt das Ritterland
sich hin bis an den Pregel
und ferner noch
so blau und hoch
wölbt hier der Himmel sich
und spendet reichen Segen
der Hand, die fleissig sich will regen,
und warm entfaltet das Gemüt
den Klang von Sprache und Geblüt,
denn zweier Welten sich hier trafen:
die Germanen und die Slawen!
So unverständlich je die Sprachen,-
das Ritterkreuz - es einte sie
nicht ohne Schmerz, nicht ohne Strafen,
doch siegte hier der Menschen Lieb‘
und auch Gelassenheit
und - ferne Wunden heilt die Zeit
und lässt aus ihnen dann mit Eifer
gar herrlich Blüten, Früchte reifen!
Brandenburg und Pommern,
Ostpreussen und du, mein
wildes stilles Land Masuren,
Land der dunklen Wälder
der träumend tiefen Seen
Haff und Nehrung
stille Menschen
unverrückbar fest verbunden
mit der Natur und dem,
wie‘s immer war...
der Jahreslauf,
Geburt, Fest, Tod,
und aufgehoben immer,
und ganz verlassen nimmer -
trotz langen Winters bitt‘rer Kälte
sich Lebensmut und Treue
hier eint sich stets auf‘s Neue.
Doch bösen Krieges Todeswalze
zermartert und zerdrückte
was fünfhundert, was tausend Jahr gewachsen
und die Menschen wohl beglückte
und ferne blieb fortan der Segen
des Himmels und der Mutter Erde
auf das ein besser‘ Zeit bald zeigen werde
ein freundlicher Gesicht
der Freiheit und der Liebe
des Geistes statt der Ideologie!
Herr Kant, Kopernikus,
die Lehndorffs und die Dönhoffs,
gar edle Geister weilten hier
in diesem Lande lange
und seh‘n wir ihre Spuren heut‘,
so wird es uns nicht bange
denn deutscher Geist, so er verbunden
mit Wahrheit und mit der Natur
wird immer wieder Geist gebären
in Haltung, Tat,
mit Sinn für‘s Edle und für‘s Gute!
König Friedrich II. von Preussen ….
von Heinrich Andreas Zimmermann geschrieben am 31. Juli des Jahres 2023
….nach einer Begebenheit im Jahre 2018
In frühen Morgens stiller Kühle
die Dunkelheit noch wehrt
doch matter Schimmer fern im Osten
kündet Leben, Lernen
und ich fühle hier an meinem Ort
des Waldes Schutz
des festen Hauses Trutz
bin nicht alleine
und ein Mensch in alter Tracht,
mit Dreispitz,
sitzt hier bei mir zu halber Nacht
auf diesem harten Wege
und spricht und lehrt mit weisen Worten
deutlich, stark und fest
ist seine Weisung und sie lautet:
„Du musst wollen!“
Der Sohn des strengen Vaters
der Erbe seines Thrones
spricht hier zu mir
der sehnend, suchend und verstehend
als Weltenwanderer leis gehend
dem Hohenzollernkönig Friedrich lauscht.
Dass Wille nicht beliebig ist
ja, dass Wille zielgerichtet ist
auf Wahrheit und das Gute hin
dies sei eine heil'ge Pflicht
nur sie sei wallend in dem Blute
dess' Menschen welcher von ihr spricht...
„Verzweifle nicht an Härte, Strenge,
nicht an des Herzens Einsamkeit
denn sieh, die gute Welt, die Wahre
ist unendlich schön und weit!
Geh unbeirrt nur deiner Wege
folg dem Herz,
folg der Vernunft, die Gutes schafft,
hör auch der Ahnen weises Wort
bleib fest in allen Wirren
so wirst du dich nicht sehr verirren,
die Seele findet ihren guten Ort!“
So schenkt er mir mit diesem Worte
die Essenz des starken Lebens
des Sohnes welcher arg gelitten
an des harten Vaters Sitten
des Königs F.W.I und Herrn
des kargen Landes und flücht'gen grauen Sandes
dess' Lebensweg zu würd'gen
nochmals ich wagte
nach langer Zeit....
Jahrhunderte verfliegen wie der Wind
der Greis, er wird schon wieder Kind
und was gelernt
auch unter Schmerzen
es prägt die Seele unauslöschbar
und froh schwebt sie also
zur Heimat
auch wenn diese weit entfernt!
Glücksburger Heide
von Heinrich Andreas Zimmermann 2019
Nun sind's schon sieben Jahre hin,
seit ich hierher gezogen bin
bepackt mit Möbeln, Kisten, Sachen
im Herzen auch ein frohes Lachen -
Im Wald zu wohnen war mein Sinn!
Und auf des Grautiers fremder Fährte
zog es mich durch's Gehölz
ich suchte – harrte- und ich lauschte
wenn in der Septemberzeit
der erste Frost den Sommer lässt ersterben
die roten Hirsche groß und nah
tief röhrend sich Respekt erheischten.
Noch nie zuvor gewahrt ich dies,
auch nicht des Wolfes Rudelsang,
das Heulen, das so einsam klang
als wollt man selbst ersterben.
In finstrer Nacht aus vielen Kehlen
erhebt sich's und es fängt die Seelen
die in der Stille hausen woll'n
und zieht sie mit -
des Grauens voll!
Auf sand'gen Pfaden
dunklen Spuren
erkennest du auch Rätselrunen
von Menschen hierher
angeschleppt,
gemauert und dann zugedeckt
getarnt ist's
als sei's nichts
doch unterirdisch im Versteck
dort birgt sich die Erinnerung
an die versunken' Sowjetunion!
Der Krieg der Ideologien
der tobte hier
nicht weit der Grenze,
wo mancher Mensch in seinem Schmerze
sich sehnte nach dem Vater,
und nach der Mutter warmen Wort.
Doch blieb dies
all die Zeit
ein Weh'n aus der Vergangenheit.
Und Schuss des Deutschen auf den Deutschen
die Tat des Wahnsinns Zwanges
das Blut, das einst uns all verband,
es ward zum Pfad des Hades.
Menschenwürde Heinrich Andreas Zimmermann
Ist die Menschenwürde tastbar
-un
-an
-nanu
-wo ist sie hin?
Das frei Gewissen
die freie Meinung
besonders wenn sie unbequem
das Streben nach der Wahrheit nur,
das öffentlich' Bekennen
von Unrecht, Lüg und
falscher Lehr' -
dies alles niemandem verwehr!
Die Wissenschaft, die edle,
hör ganz sie
und versteh
das Geist nicht stammt
aus der Materie -
dass and're Welten weben
wo ew'ge Taten leben
und Worte unverrückbar.
Hier ist zuhaus die Würde
der Menschen
ohne Bürde
der eitel schweren Welt!
So lasst uns nicht mehr säumen
nicht unnütz Schäume träumen
die übles Leid nur rufen -
Jetzt lasst uns tiefer schürfen
und höher hinaus wachsen
der ew'gen Heimat zu!
Preussische Kiefer Heinrich Andreas Zimmermann
Gebeugt, zerzaust
und halb gebrochen
das Ostmeer neben dir
am kochen
von West der Sturm von Norden, Osten
in weissem Sand sich krallen Wurzeln
das Lebenswasser zu verkosten
und gülden Kiensaft
Feuerskraft
ganz still verborgen
in den Klüften
vom Wurzelstock
mit harz'gen Düften.
Du trutz'ger Baum
aus zähem Holze
Du Kämpfer für das Leben Dein
Dies Leben ist ein Ringen
ein Zwingen und ein
Zeichen
nicht vor der Zeit wirst du hier weichen
denn eine Pflicht, die kennt dies sand'ge Land
die manchem sonst wohl unbekannt
des Leben's Pflicht
die Pflicht zum Kämpfen
und Ringen um der Sonne Licht...
dies ist dein Wesen
in dem Land der Mitte
wohl eine, nein, DIE heil'ge Pflicht!
---
inspiriert am Strande von Lubmin
Ergänzung Heinrich Andreas Zimmermann
Ein ferner und vergess‘ner Wald
wo Ostmeerwellen, Küstensand
sich als Haff und Nehrung band
ein ungleich Paar sich einmal fand.
Dies Küstenland auf weißen Dünen -
nicht jeder mag sich dran gewöhnen ,
doch jene Zwei verwurzeln schnelle
und schmiegen eng auf dieser Stelle
und friedlich sich zusammen.
Sie wurzelt weit, er aber tief
im hellen stein‘gen Sande
und bald schon schau‘n die Kron‘
weit über‘s grüne Lande
dorthin wo Erde, Wasser, Himmelshöh‘n
sich einen
mit dem Lichterschein.
Nach hundert Sommern
hundert Wintern
die festen Stämme schmiegen leise
sich ergänzend und auch weise
trutzig streckt die zähe Kiefer
spitzbewehrte Arme in die Höh‘,
beschirmt vom grünen weichen Dache
des Eichbaums
welcher hält die Wache.
inspiriert am Wald vor Lassan
pinus silvestris Heinrich Andreas Zimmermann
Kraus und windgebeugt
rot grau schwarz
der alte Stamm
zerbrochen ragt der tote Ast
zum Licht
das er nicht fand.
Sperrig spitz bewehret
und klebrig goldnes Harz verwahrt
er in des Holzes Kammern
des Brandes russge Spur
sie zeigt dem kundgen Seher nur
des Baumes Kampf ums Leben.
Pinus silvestris
du fremder Baum
und doch fandest du deine Heimat hier
seit vielen hundert Jahren.
Der weisse Sand
nur spärlich Regen
viel Sonnenschein
die zogen in dein Holz hinein
und zeugten trutzig Leben.
Das Gut Heinrich Andreas Zimmermann
Ein langer Weg
wo alte Bäum
sich stark und trutzig recken
zugleich auch mild und sanft
ihr' Weisheit nicht verdecken -
Das große Haus liegt warm und still
im jungen grünen Schatten.
Von stummer Gen'rationen Kampf
da spricht das alte Wappen.
Es ruht der Park, es ruht der Wald,
nur auf des Grases Weite
des Himmels Stolz - er ist im Frieden:
ganz bei der Wasser sanfter Flut
die Kranich' schreiten auf des Gutes Wiesen !
Weit schallt ihr schöner heller Ruf,
das zweifach' Echo
hebt sie in des Lichtes Hof!
Jetzt hörst du Schnauben
leise klirren Ketten,
ein' sanfte Stimm' ruft ab und an -
es muss dich nicht verschrecken!
Das Feld wird nun von treuer Hand
und starker Rösser Kraft
gepflügt, geeggt, dann eingesät
worauf die Erde Wachstum schafft -
der Himmel dies erwecke.
Des Dorfes Klang
dem Tage sich verneiget,
denn Morgen,
Mittag,
Abend nun,
das Werk jetzt stille schweiget.
Der Schmiedenhitze Kohlenglut,
das fröhliche Palaver,
der Gänse laut Geschnatter -
der Abend kommt
und still wird es
im Hof und auch am Gatter.
Du kehrst zurück
zum stolzen Haus,
sanft Licht wird dich umfangen,
und liebe Blick'
und treue Tat,
Beständigkeit,
Vertrauen.
All' Sinn',
all' Händ',
die streben nur
das Beste zu erlangen
für Land und König ringen sie
für Leute, Dorf und Vieh.
Das Vaterland im Frieden soll gedeihen,
und Freundschaft zu den Nachbarn hin,
das war und ist ihr erster Sinn.
Jahrhunderte
die gingen hin
in diesem edlen Trachten
und nichts und niemand war gewillt
dies Streben zu missachten.
So lebt auch heute noch im Herzen
der Erinn'rungsfunken,
wohl in Schmerzen
doch kommt die Zeit -
und ist nicht weit -
wo Ew'ges sich wohl bricht die Bahn
und Erd' und Geist sich einen.
Von unten auf - VON UNTEN AUF, Herr Freiligrath!
Hundert Jahre – und besinnungslos?
Der Heizer blickt auch auf zur Burg; von seinen Flammen nur behorcht,
Lacht er: „Ei, wie man immer doch für künftige Ruinen sorgt!“
Ein forschender Rückblick in die Gegenwart und Zukunft.
Herr Freiligrath, der nimmt das Wort für's Proletariat -
der deutsche Dichter ist so frei und spricht dem Zeitgeisteinerlei
ob's Lug, ob's Trug ob eine Mähr,-
es sind die Massen, die es reisst, verführt von heissen Reden
in einen kurzen Wahn von Gleicheit und Zerstörung
die Wacht am Rhein sie ist zerbrochen
des Volkes Seele ist am kochen
nein, -leidend stumm und schweigend,
doch die Verführten schreiend
fordernd den Untergang.
Als Zukunft recht und leuchtend
so wird es angepriesen
das neue deutsche Land
ein Kind nur einer Ideologie
doch nun sind wir erwachsen
und trauen diesen nie!
O König, Kaiser, Wächter DU,
wie oft schon mussten wir hier DICH vermissen!
Dein Freiheit und auch Souveränität
zu jeder Zeit, bei jeder Frag,
die würden wir begrüßen!
Viel Worte wurden wohl verlor'n
die letzten hundert Jahr
und Lügen DEINEM Volk erkor'n
zu schlucken als sei's wahr.
Doch aus des Volkes Herzen
aus Blut und Schmerz und Leid
da wächst der Wahrheit Suchen
und Streben in der Zeit.
Die Wahrheit nur, sie ist's
und Liebe unser'm Land
welch all die vielen Seelen
verbindt, ob jung, ob alt.
Ein Wächter ist vonnöten,
zu sammeln all die Kraft,
zu wachen und zu mahnen -
ein Vorbild sein mit Macht
des Herzens und des Glaubens
zur Stärkung und zur Mahnung
für die Gerechtigkeit!
Von Heinrich Zimmermann
eine Antwort auf des Gedicht des Herrn Freiligrath: „Von unten auf“
Subsidiarität Heinrich Andreas Zimmermann
ein holprig Wort
doch läuft es wohl
in einem fort
mir über meine Wege...
Jedoch, es ist verborgen wohl
in mancherlei Geschehnissen
es schärft den Sinn, Gedankenkraft:
Wer hier denn wohl warum was schafft?
Es gibt Probleme, das ist klar,
und diese sind zum Lösen da,
und nicht zum spekulieren,
räsonieren, drangsalieren
oder gar globalisieren!
Wie heisst die Losung der Finanzwelt?
Der Vorteil Einzelner privatisiert
der Nachteil abgewälzt, frisieret!
Dies ist der Egoismus pur
der kranken Menschen,
aus der Spur
und dann zum Weh
der Menschheit,
ausser Rand geraten!
Was sagt nun jenes Wort,
das fremde
welches über diesen Sätzen steht?
Schaffe Wert in Deiner Nähe!
Hol ihn her zu Heim und Herd!
Wertschöpfung ist angesagt
die verbleibt in der Region
die gut wächst in deinem Land!
Das ist wohl Vernunft, Verstand!
Denn der Nutzen der bleibt hier
der Familie, deinen Freunden,
Kinder, Enkel danken's dir!
Bilde die Verbindung aus,
welche eint Herz, Hirn und Hand,
und nimm den Spaten und die Karre
bebau das Land,
das deiner Ahnen
damit auch deine Nachgefahr'nen
ein fruchtbar Stück zur Freude haben,
pflanz Bäume und auch feinen Wein
auch Apfel, Birne, Kirsch und Nuss
die sind ein wahrer Hochgenuss
und bringen Freud' ins Haus hinein!
So sparst du viele Kilometer
von übler Lastkraftwagenstrecke
stattdessen blüht dein Dorf
wohl um die Wette
und viele Kinder spielen hier!
So wird nach Kriegen
wüst und schrecklich,
nach Zwang der Ideologien endlich
ein neues Leben Einzug halten
das will mit der Mutter Natur
sich wohl versteh'n, lässt Liebe walten!
H.A.Z. 19. 1.2022
HIMMELSSIEG
Und wenn die Welt
in Trümmern liegt
- es bleibt der große Himmelssieg
Dies Werk durch Christus
ward besiegelt
als Wiege neuen Lebens
auf dem Erdenrund
Vorbei die Qual aus Stein und Erz
gesprengt sind alle Fesseln
nun nie mehr quälen Schuld und Schmerz
unser Menschenherz
Gotteskinder sind beflügelt
überwinden schweres Leiden
entfliehen der Gefangenschaft
und warm erstrahlt die geist‘ge Sonne
jedes Herz erglüht in Wonne
Freud und Dank durchzieh‘n
der Welten Räume
vergessen sind die Tränenträume
Des Lebens Glück
Heinrich Andreas Zimmermann
Des Lebens Glück -
ich konnt' es nie erjagen
nach sechzig Jahr'n ist es nicht mehr
als bloßes stummes Tragen
ein Zeichen wie aus grobem Holz
ein Zeichen für viel Fragen....
Was ist der Sinn
was ist das Ziel
was zeigt das hell' Erkennen?
Ist's Kreis -
ist's Labyrinth -
worin wir immer rennen -
Geburt Beginn?
Und Tod das End?
Dies eine Leben ist zu kurz
den Sinn nur zu bemessen...
ein Ahnen ja, von vor'ger Zeit -
auch sie ist doch verronnen;
im Seelenschlummer und in Bildern
da hab' ich es vernommen.
Es prägt den Menschen, dieses ICH,
doch sinken wird auch es,
denn kein' Materie allein
kann je ihm ein Zuhause sein.
einhundert jahre Heinrich Andreas Zimmermann
einhundert jahre krieg und lüge
zersetzung und zerstörung
verbrämt als fortschritt
wird nur ideologie
geschliffen und gezielet
und lebenssinn und freude
geborgenheit und liebe
sie werden herbefohlen
falsch gelockt
auch unverhohlen
hingeopfert diesem wahne
der in verschiedenstem gewande
die sinn verdreht
vernunft zerquält
bis niemand mehr im stande
den weg zu sehn,
ein richtung wohl zu finden
um für uns all
dies elend zu beenden.
nein, diese qual umfasst die welt
denn macht ist geld
und die dies halten
der'n herz wird allzu schnell
erkalten
und händ aus stahl
und ferngelenkt
die reissen aus
die seel derjen'gen
die noch selber denken.
denn lüg, vergessen
schatten nur,
ein automat -
so sollst du sein,
bist du heut' ein menschelein!
LPG von Heinrich Andreas Zimmermann
- Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft-
Hör ich von Döbrichen und Schlieben
so weiss ich: ich bin wieder drüben!
Das Klima mit dem Kontinent –
die stehn hier fest im Regiment!
Des Regens frische Feuchtigkeit,
die fehlet wohl
gar weit und breit.
Nur Sand und Staub hier allerwegen
es würde grün, tät man es pflegen!
Doch die Landwirtschaft, die große,
die reisst der Erde aus dem Schoße
was diese hielt für uns bereit
seit einer halben Ewigkeit.
Nun ist's bald aus,
der Menschen Wahn,
des Geldes blödes Klimpern,
sind bald verstummt,
es zuckt dann nichts mehr
mit den Wimpern...
Die wirkliche Welt
Heinrich Andreas Zimmermann
Wo ist sie denn, die Eigentliche,
wie find' ich sie, die Wesentliche?
Verborgen hinter Silberschleiern -
ein Hauch nur sind vermeintlich' Mauern!
Hier freilich in der Schulen Enge,
hier herrscht oft fürchterlich's Gedränge -
hier wird gelogen und betrogen
hier heisst es leiden
ohn' anzukreiden
die böse Tat.
Denn Herzensweite,
Güte, Liebe,
Großmut und Barmherzigkeiten,
die lernt das Menschenherz
wohl oft nur nach des
Zornes streiten,
nach Leid
und nochmals Leiden....
So ist der Weg zwar vorgeschrieben,
wohl dürfen wir entscheiden,
ob wir im Kreise woll'n uns drehn
ob wir Leid, Zeit und auch Qual
woll'n tragen wohl als Wahl
oder
ob Freude,
Licht, Barmherzigkeit
in Gnadenfülle himmelhoch
zu leiten wir sind jetzt bereit?
Des Körpers Todesängste
die reden wir uns ein
denn unser Tag
der Jüngste,
das wird ein' Feier sein!
Ganz frei von Ballastschwere
geläutert
und im Heere
der geistig Vorgefahrn' -
der Freunde unsres Herzens
des Geistes Bruderschaft -
das ist für allemal das Ende
von Einsamkeit
Gefangenschaft!
Nie sehnet sich die Seele
nach weit'rer Erdenhast!
Doch heute heisst's noch schaffen
des Geistes blanke Waffen
die dürfen noch nicht ruh'n.
Denn gerade jetzt auf Erden,
will vieles neu noch werden -
es will – und wird geschafft!
Der Lebensabschnitt
Heinrich Andreas Zimmermann
Wie hässlich ist wohl dieses Wort -
trägt es doch in einem fort
das Ende
mit sich und die Qual
den neuen Anfang
und die Wahl
die Fragen auch, - es sind so viele
kann das denn sein des Menschen Wille -
von Unrast, Qual und offnen Wunden
des Menschen Herz wird ganz zerschunden?!
Vielleicht
viel leicht -er
wird’s sogleich,
wenn er die Perspektive wechselt...
die Frag: „wozu?“
ist wohl gestellt
und führt denn bald -
so er gewillt -
ins Menschen höhere Gefild!
Das Ziel!
Der Weg
sich diesem angepasst -
viel lernen, leiden, Tränen _
dies wird die Seel' nicht grämen-
nein, reifen lässt sie dies -
zum Weg hinauf ins Paradies!
Ruinen von Heinrich Andreas Zimmermann
Ich fahre gern und laufe viel
durch hiesige Ruinen
doch weiss ich nicht
und rate dann – was treibt mich wohl zu ihnen?
Ist's Sehnsucht nach dem Leben neu
dass ich mich über sowas freu,
sind's Phantasie und Kraft,
die wieder einmal Neues schafft,
die Stetigkeit von Baum und Gras,
die in die Fugen tief sich fraß ?
Ist's Stille von des Alltags Hetze,
das Spüren, dass ich mich hier wohl nicht
verletze
an Hast und Lärm und Hässlichkeiten
die sonst sich überall verbreiten?
Ist's gar des zweiten Krieges Schrecken,
der geist'ge Dinge tat erwecken
die tief im Seelenherzensschrein
verborgen woll'n erlöset sein?
Eisernes Zeitalter - Die Dampflokomotive
Heinrich Andreas Zimmermann
Das Gleis, der Schienen Strang
erzittert leis
vibriert mit Klang
dumpfer Rhythmus
Auspuffschlag
und in der Ferne
weisser Dampf
emporgeschleudert
und wachsend in die Höhe
und wölbet sich -
ein schwarz Gesicht
aus Stahl
Drei-Licht
grimmig ohn Erbarmen
zerrt und reissend
die träge Last
und stösst sie mit den Kolben
die Lokomotive -
ein' eiserne Masse hinter sich.
Es geht bergan
die Last ist schwer
und Dreibund kämpft
um die Minut:
Der Meister rechts, des Führer's Stand,
er hält die Kräfte in der Hand,
und die Erfahrung, das Gespür
Verantwortung, die herrschen hier.
Das Wetter und das Bremsgewicht
der Fahrplan und des Zuges Last -
hier kreisen die Gedanken.
Dann die Maschin', die kolossale,
aus Ingenieurskunst reif entwickelt
seit über hundert Jahren.
Viel Genrationen Forscherdrang
die liessen so entstehen
aus bestem Stahle
dies feurig' Wesen auf dem Rade.
Es lebt aus allen Elementen
der Erde
und tobt auf ihren Fundamenten
dem Raum, der Zeit,
dem Erze, Feuer, und der Luft,
das Wasser ist der Mittler
als heisser Dampf es bald verpufft.
Der Mensch als kluger Ingenieur,
er rechnet, waltet, bauet hier!
Des Heizers zähe Muskelkraft
der wache Blick und hell Gehör,
und Kenntnis der Maschine,
Signale
Strecke
Kohlenart
der Klang von Pumpen und Ventilen
dies ist sein' Welt -
und die schwarze Hand trägt Schwielen!
Die Elemente, wie sie leben
sie toben unter's Menschen Zwang
und sie erfüllen
seinen Willen
sind stark und trutzig
eigensinnig.
Die starke Kraft aus den Zylindern
sie schiebt und treibt die Pleuelstang
die hohen Räder eilen wieder
die lange, weite Streck' entlang.
Scharf' Auspuffschlag
der lässt erbeben
des grellen Feuers Bett
auf eisern Gitterrost
und Flammen schlagen
lang durch Heizrohr, Rauchrohrs Enge
lassen sieden
das Wasser in des Kessels Länge.
Mit stet'gem Blick
der Heizer prüft
den Kesseldruck
und Wasserstand
der Kolbenpumpe rythmisch Schlagen.
Die Strecke jetzt im Nebel liegt
zwei Augenpaare bohren
zwei Zylinder toben
wo ist das Signal, das nächste,
der Überweg, des Stellwerks schwaches Licht?
Der Blick der streift den langen Kessel
darüber schwarzer Kohlenrauch
sich wälzet
- ries'ge Eisenräder
die wirbeln über Gleis
und Kilometer.
Und Menschen ungezählet
durch hundert Jahr geschleppt -
im Frieden und zur Freude -
im Kriege zum Entsetz!
Und -
müde wird des Fortschritts Glaube
wozu
der Elemente Toben
die Hast, die ewig
Eile
wo willst Du hin, Du Menschenherz
bedenke denn
wie schnell
die erkämpft' Minut
das kleine Hab und Gut
der Streit um's Vorrecht,
noch mehr Land
und Mat'rial
wie schnell ist dieses all
beim letzten Zug dahin -
doch die Zeit,
die teure,
- wie wohl erkannt vom Lebenszuge
unter Dampf -
sie ist gleich fort
die teuere Minute
und sie kehrt nie zurück!
O Menschenherz
hast Du begriffen
bist Du ergriffen,
hast Du ergriffen
des Lebens
wahres Ziel?
Der alte Hof und der Brunnen
Heinrich Andreas Zimmermann
Hoch schirmt das knorrige Geäst
des Hofwalds Eichen
der alten Buchen frisches Grün
Jahrhunderte
die gingen hin
und trutzig erdig steht das Haus
das große Tor wohl gegen Mittag
viel Leben, Müh und Freud
sich barg unter des weiten Daches Schutz
und ungezählte Winter lang
im Flette wohl das Feuer brennt
vom Ruß geschwärzt die harten Balken
aus Erde, Arbeit, Holz und Wasser
das Leben hier die Form gewinnt
für Mensch und Vieh im Jahresrund
wenn froh die Kühe, Kälber springen
in‘s Maiengrün
wenn eisern Frost
Eisblum und Schnee
den Wesen bringen große Weh
an jedem Tag wohl ungezählt
das Wasser wird geschöpft
aus Erdens Schoß
mit Eschens Dauben
es rinnt in Kessel, Topf und Trog
es stillt den Durst der müden Seelen
Der Brunnen ist der heil‘ge Ort
drum hüt‘ ihn gut
so wie das Feuer
und der Elemente Kraft
uns nur dies Leben hier verschafft….
Die alte Stadt im Osten
von Heinrich Andreas Zimmermann
Müde Pflasterstraßen eingesunken
stein'ge Kanten träumetrunken
krallten sich in grauen Sand
welcher stilles Zeugnis barg
tausend Jahr' und mehr verband.
Über Knüppeldamm aus Bäumen, Balken
träge holperten die Karren
trugen Weiber Kiepen
spielten Kinder in grau Linnen
und Stämme welche ausgebohrt von kund'ger Hand
spieen Wasser, an dem Strahle labten
sich dann jung und alt
ohne dass der Tropfen ward gezählet
von der Messuhr eisern-kalt.
Jauche sich in Gossenstein verronnen
und Rauch sich lagert in den Gassen
hoch darüber ernste Formen
roter Ziegel, hartgebrannt
meisterlicher Plan mit Kunstverstand
Maurerhände dann verband
dass ein Stadtbild werde
was den Blick erhebe
hoch in gleissend Lichtgewebe.
Trutz'ge Tore, Spruch und Wappen
spitze Türme, Wehrgang, Mauer
sie bargen lang der Ahnen Schaffen,
und roter Adler hoch erhoben
schwebte über Land und Stadt.
Doch der Wind, er wurde rauher,
Dunkelheit am Firmamente
rote Sterne, tote Sterne trotzten nun
an Mauern, Tor und Giebelkron
Fremde Sprache, drohend' Sitten
zogen in die Stadt hinein
Friede musst' erzwungen sein
Stahl wurd' demontieret
und die Herzen betonieret
Plattenbau das Zauberwort
baute allen Zauber fort
aus der alten träumend' Stadt.
Viel Jahrzehnte gingen so
in Plänen, Ängsten mit Befehlen
und vergessen war'n die alte Seelen
welche im Gemäuer ruh'n.
Man schreibt die zwanzig
vor die Zahl
welche das Jahrhundert nennt
und heut' jeder nach dem Gelde
rennt
und Zeit -
ja! endlich kaufen
kaufen und Geschwindigkeit -
und nicht mehr Gemütlichkeit
welche nun ein Fremdwort gar,
und das Lachen -
macht sich rar.
Baumaschinen fressen gierig
schieben, reissen
brüllen schmierig
im Motorenlärm
Knüppeldamm und Röhrenleitung
tausend Jahr Geschick und Scherben
Fundament, Pfad, Pflasterstein
Schicksalswege der Geschichte
alles wird im Nu zunichte
und ein formlos Asphaltband
zieht sich nun durch's Väter Land -
der Vergessenheit entgegen!
Obere Weinberge in Schweinitz Heinrich Andreas Zimmermann
Sanft und verträumt
ein Hügel nah am Waldesrand
die Wege voll von weissem Sand
und ausgefahr'nen Spuren,
dein Blick, der schweift sehr weit
ins Land
und tief auch in die Zeiten...
Kirsche, Pfirsich, Apfel
wachsen hier
im Frühling ist's ein Blütenmeer
das wogt und duftet dort und hier
und bald schon leuchten rote Kirschen dir
und laben Herz und Sinne.
Der alten Bäume
schwarze Borke
sie blättert, reisst und schält, -
gepflanzt vom Ahn, gepflanzt vom Vater
sie steh'n noch tapfer, zwar gebeugt,
und Grün bedeckt noch immer ihr Gezweig.
Doch kommt der Tag
und ist nicht ferne
wo grober Säge harter Zahn
die alten Wesen,
Lebenskünder
zerstückeln
Brennholz machen wie im Wahn.
Es ändert sich das Bild
wie schon zu aller Zeit,
das Herz erschrickt – ist es soweit?
Die große Wandlung vorwärts rückt?
So denkt und spürt der
weitgereiste Mensch,
sieht er die Heimat heute an,
und Wehmut, Fragen, brechen Bahn
durch Lebensjahre hoher Zahl.
Gebeugte Stämme, zart Gezweig -
seid Ihr's
die mich damals gezeugt?
Seid ihr's, die mich gelehret
in deren Schatten ich geruht
und deren Fall mich nun
erschüttert
ganz leis, so niemand anders
wittert
die tief und innig Liebe mein
zu diesem Hügel
Kirsch und Wein...?
Der Zeiten Lauf
gar viel Gesichter zeigt er mir
ich mag sie nicht mehr sehen.
Verwirrung und Verirrung
sie prägten dort und hier
des Alltags furchiges Gesicht.
Dorthin zurück?
Zurück, das will ich nicht!
Zu viele Wunden schlug das Leben
gebeugt nun ist des Baumes Stamm
und gülden Harz, das will verkleben
die vielen Risse dort im Leben.
Was bleibt denn noch
wenn alte Bäume fallen
wenn weisse Nebel wallen
vom Wald her, wie ein Tuch?
Es lehrt uns alle die Natur
das Leben sei ein Wandern nur
ein Werden und Vergehen
und nicht am Tag stille stehen.
Der Sonne Lauf
dies kündet auch auf feuerigem Gleise
und ruft: Komm, laufe mit
ganz in des Lichtes Weise
und wirf die Schatten hinter dich!
So leuchtet uns auf ew'ger Bahn
der gold'ne Stern mit seiner Spur
und weist den Weg
und schenkt uns dann
für immer reine Freude nur!
Brandenburg
Im fernen Lieben Walde
da kehr so gern ich ein
und bin ich dort -
schon balde
wird‘s Herze fröhlich sein!
Des sand‘gen Landes herbe Freude
sie lacht mir ins Gemüt
und lang vergess‘ ne Tiefen
geben Bilder preis
sie strömen durch‘ s Geblüt
von ausgefahrnen Spuren, baumbesäumten
von Lebenswillen
trutzig zäh
von Heidestille
Kiefernduft
vom Kerzenschein auf froher Tafel
von ernster Würde und dem ‚Muss‘.
Versunken ist wohl jene Zeit
doch folgt sie mir, wohin ich geh -
und froh betracht ich ihre Fährte
dabei wohl still bedenkend
wie groß mir diese Freude ist
die mir sich aus ihr schenket!
Drum, Brandenburg, du Heideland
wer weiss, was uns einstmals verband?
Und stiller Dank gilt dir
und diese Lieb
trägt heut mich weiter
denn stiller Wasser
sanfte Macht
sie tränkt und stärkt mein Wesen
die alte müde Seele lacht:
Der Mensch, er ist genesen!
Heinrich Andreas Zimmermann im Winter 2020-2021
Versunkene Leben
von Heinrich Andreas Zimmermann in Seltz/Pommern
Uralte Ortsnamen
verheissend
doch schlafend
uralte Güter
tote Schlösser
verbunden
durch uralte Wege
Alleen
aus Linden und Eichen
verbunden
mit dem Ende der eigenen Zeiten
sich verlierend
in der Ferne des Horizontes
und
namenlos geworden
Freuden
Heinrich Andreas Zimmermann
Vergang'ne Freuden
vergang'ner Leben
vergang'ne Leiden
vergang'ner Leben
formen heut'
mein Hier und Jetzt -
Bin ich erfreut?
Bin ich entsetzt?
Solch Fragen
und solch Fühlen sich zu stellen
ist heute nicht mein Ziel.
Denn nun,
nach viel' Jahrzehnten
Jahrhunderten wohl gar
es lautet ein Gebot
es lautet ein Gebet
der Versöhnung,
des einen Wortes „ Ja“
zum Wege meiner Seele
zurück zum Vaterhaus.
So will ich still annehmen
mein Können, Wollen, Tun,
mein Armut, Schwachheit
und mein Ruh'n.
Denn Gottes große Liebe
sie trägt auch mich
den kleinen Geist
in jenes Licht
das ew'ge Freude mir verheisst!
-
12.2.2020
Sternenseele
Ferner Welten Sternenglanz
tiefer Wahrheit Elfentanz
Schönheit Güte
Weisheit‘s Liebe
lässt Seelenwillen sich verbinden
mit erdenschweren Menschenleben
als Bringer einer Botschaft rar
als Licht, das leuchtet froh und klar
als Leben, Freude, wunderbar
trotzt Körperenge, Erdenstrenge
trotzt Konvention und Zwangsgedränge
und bahnt dem Licht den schmalen Weg
lässt erstrahlen zahllos leuchtend
Herzen, Seelen, Menschenleben,
reicht die Hände
hebt empor
zu der Engel güld‘nem Chor
vereint die, welche war‘n verloren
heilt alle, die erfroren
in der finster‘n Erdennot
und führt sie in der Liebe Strahlen
hin zum Ziel
und hin zu GOTT!
3. Mai 2021 HZ
Dreissigster Dezember Zweitausendeinundzwanzig
H.A.Z.
Eiswind hart erstarrend
weht von fernen Polen her
dem entgegen
dessen Herz sucht nach der Wahrheit, sucht nach mehr
als die Welt ihm heut‘ mag geben
fremd ist Menschentraum geworden
und den Planeten, diesen blauen
überzieht nur Angst und Schmerz.
In den Wahn sind sie gezwungen
Menschenwesen alt und jung -
doch es gibt ein Aufbegehren
es gibt Seelen, welche lehren
jenen sanften Kampf des ‚JA‘
zu der Wahrheit dieses Lebens
dieser Wahrheit jenes Schwebens,
welches nie Materie war
dieser Wahrheit ohne Zeit und ohne Raum
ohne Zentimetermaß
ohne Geld und Habgierfraß
jene Wahrheit aller Herzen
welche zeitlos bleibt im Glück
in güldner Wärme lebt entzückt
und gemeinsam – Brüder – Schwestern
Herzensliebe, nicht Konsum
vergessen ist das harte Gestern ...
es bleiben Freude, Wärme, Liebe nun!
FZ im Mittwinter HAZ Januar 2022
Du Wanderer in finst‘rer Nacht
mal gefürchtet, mal verlacht
im Mantel schwer und braun wie Erde
die Haut geschützt vom Fell der Pferde
Geistermähne wirr und kraus
entspringet deinem kühnen Haupt
und das Antlitz, bärtig, streng,
es will in die Ferne ziehen
schweigend nimmt dein Blick mich fort
doch ich kenn‘ ihn nicht, den Ort -
ist er Ursprung, ist er Ziel?
Wirre Wirbel wilder Haarpracht
recken sich zum Firmamente
damit Genius mit Sternenkraft
immer wieder Gutes schafft!
Wehrhaft bärtig
ganz zum Trotze dieser Welt
hat sein Antlitz sich gestellt
zu beschützen jenes Zarte
welches lebt und liebt
hier hinter‘m Barte …
Wand‘rer unter‘m Sternenzelt
einsamer Germane
die Nacht verfliegt!
Zarter Sonnenschimmer
wildes Mähnenhaar
werden ein lebendig Paar
Künstlerhände, feingegliedert,
regen sich zu sanftem Tun
und dein Antlitz leuchtet nun!
Nutze jetzt die Gunst der Stunde,
die dunkle Zeit, sie ist entschwunden
denn Licht umhüllt und wärmet dich!
Die Liebe der Igel H. A. Z. 2021
Flora Wusel – Tapsi Tuschel
woll‘n so gern zusammen kuscheln!
Es lächeln Näschen, Mund und Augen,
wie sind sie süß, die nahen Trauben!
Dabei die Herzen klopfen fröhlich – doch -
Tausendstachel piekst erbärmlich!
So lernst du schnell, wenn auch nicht gern:
‚Ich liebe dich, auch aus der Fern!‘
Flimmerdinger - Die Windindustrie
von Heinrich Andreas Zimmermann
Flimmerdinger nächtens
mit langen Armen
grabschen
schaufeln
saugen sie bedächtig
ständig
nur Geld in Taschen,
die verdächtig
und stehen stumm da
und auch mit Sausen
Brummen
Schatten werfend
rund um rund
wo sind sie
Don Quichote
Sancho Pansa
welche kämpfen in der Welt
wo regiert nur noch das Geld
für das Leben
für die Wahrheit
und so abseits
von der Mehrheit?
Rationalisierung Heinrich Andreas Zimmermann
Rationalisierung
Optimierung
Monetarisierung
Egalisierung
und
Verrechtlichung
all' die Demagogenformeln
sind die Stimme Satans
welche zeigt die tote Spur
zur Abschaffung der Liebe
welche macht
aus Menschen Diebe
die selber sich zerstören nur.
BRÜCKEN
(15.2.2022 H A Z)
Tosend Wasser
Nebelufer
viele Hasser
verführt verwirrt
und mancher Rufer
un – erhört
Wo ist ein Weg
wo ist das Ziel
wohin der Mensch noch wirklich will?
O HERR in Himmelshöh‘n
lass uns nicht alle untergeh‘n
schlag Brücken
gib uns Krücken
erhell‘ die Herzen
schick Hoffnung, Mut und Klarheit
wecke Geist und Kraft der Liebe
lass uns zu Brücken werden
hingespannt zu neuen Ufern
hin zum wahren Licht auf Erden!
Der Januar H.A.Z. 1988
Die Amsel singt schon, erzählt
vergangene Lieder von
vergangenen Leben,
frohlockt ob der Zukunft vagem Wesen,
führt leis
es in die Gegenwart.
Mein Leben ist doch nur
Träumerei
aus sich immer wiederholenden
Sonatensätzen
Pendeluhr Heinrich Andreas Zimmermann
Das Pendel schwingt
der Perpentikel
zu Köln genannt
noch zur Franzosenzeit
ein Spiegelbild in rascher Folge
sich wiederholt auf blankem Golde
die Zeit sie wird hier kleingetickt
in Sekundenklicken
Zahnradticken
ein Antlitz schwingt auf blanker Fläche
mein Antlitz
mein Antlitz
wissend
fragend
klagend
wahr oder schön
Heinrich Andreas Zimmermann Oktober 2020
wahr oder schön
schön oder wahr
ist es eine Frage
war es eine Klage
die sich leise zieht
durch dess‘ Menschen Reise
welcher tiefer sucht
welcher leiser webt
am Tuch, das durch die Zeiten schwebt
und welches, - wird es fortgezogen
den Blick enthüllt
auf and‘re Welten
und die einst gestellten
Fragen
wandeln, lösen sich
in frohes wundervolles Licht
denn Illusionen
Erdenstreben
Geld, Macht, Kleinesorgen
sie verstellen nur den Blick
jenen stillen
durch die Vordergründigkeiten
dann
dann und wann
und dann für immer
siehst und spürst du, Freund
den Schimmer
jenes güldnen Lichtes
welches kündet
Wahrheit, Schönheit – sie sind Eines!
Die gute Ordnung Heinrich Andreas Zimmermann
Ein' gute Ordnung für uns Menschen
wer tät' sie sich nicht innig wünschen?
Doch nach so viel Verirrung,
und, nach vorsätzlich' Verwirrung
durch gegnerische Kraft
wo ist das Vorbild
welches schafft
das geistig Ziel
das, wohin ich streben will?
Zwei Häupter zeigt das Leben uns
und dann wird es keine Kunst
den richt'gen Pfad zu finden:
Das eine Haupt ist die Natur
welche zeigt die Erde nur
dieses Leben aus der Stille
in der Vielfalt
ohne Chaos
jedes Wesen, jede Gruppe
bleibt es selbst
welches dann mit großer Freude
ist ein Strahl im Weltgebäude
ohne Mißgunst
ohne Neid
den Ander'n
und sich selbst zur Freud'!
Das zweite Haupt
das ist DIE Welt welch' die Erstere erhält...
...denn des Geistes Schöpferkraft,
nämlich Gottes Liebe schafft,
all' die vielen
ungezählten
kosmisch Welten
und des geistes Wahrheit nur
zeigt des Lebens treue Spur,
der Liebe tiefes Walten.
Sinn und Freiheit für das Gute
Liebe, über sich hinaus
dies sind seine Attribute
welche bauen unser Haus.
Gottes Urquell,
Christi Liebe
Gottes Kinder Schöpferkraft
immer neue Räume schafft
wo der Geist, ist er im Frieden -
neue, schöne Welten macht!
Der geist'gen Welten gute Säulen,
die Liebe, die Wahrhaftigkeit
die Schönheit und auch das Original
das einzigartig Wesen
dies zieht in eure Welt hinein,
so wird sie auch genesen
von Irrtum und von langer Qual
denn Liebe und Barmherzigkeit
die bleiben immer
auch fern der Zeit
als unverrückbar Wesen
als Meilenstein und feste Säule
zu stützen unser Weltgebäude.
Geistesstörung Heinrich Andreas Zimmermann
Wie herrlich ist des Geistes Störung -
man sorgt doch immer für Empörung!
Mal bin ich Vegetarier
und anderntags Fruktarier
auch Tierschutz schliesslich
Veganismus
oder ich brech‘ die Bahn für Sozialismus
ja freier Markt beherrscht die Welt
und ich bin für den Globalismus!
So stirbt der Sinn für‘s Wesentliche
und sogar schreiben
rechnen, lesen -
das ist einmal gewesen!
Der Sprücheklopf -
und Scheinweltmensch
er hat sein Menschsein
eingebüsst
freiwillig selber aufgelöst...
„Tante Mariechen in Lippborg“
Heinrich Andreas Zimmerman 27.2.2022
Die Stadt am breiten Flusse
Gemüt und Herz und Freud
sie waren dort vereint
und wurden dein Zuhause
doch des Lebens starker Strom
trieb dich weiter, fort vom Rhein
hin in das Westfalenland,
dort, wo die Lippe Dörfer,
Städtchen, Wiesen sanft verbindt.
Schwäche deiner Kinderzeit
wandelt sich in Kraft und Lebensmut
das Werk des Vaters und des Pfarrers Kneipp,
Wasser, kalt, frisch und voller Leben
dies tat dem kleinen Kinde gut,
damals, in Hungerjahren
die kaum noch zu ertragen
das junge Leben war gewillt…
Jahrzehnte sind verflossen,
dein Grab zu suchen sprach mein Herz
und grün im Dickicht lebend‘ger Pflanzenwelt
war dein Grabstein hingestellt
den Namen und die Zahlen las ich,
ein Stern, ein Kreuz, und die Gedanken -
ein Lächeln zog durch mein Gesicht
lebendig, froh war die Erinnerung
und ein Gebet folgt kurz und innig.
So ging ich weiter, verbunden noch
mit dem, was man Verwandtschaft nennt,
und ahnend,
der Tod ist nicht das End.
Im kleinen Ort dann wartend
still am Wegesrand
mein Blick folgt seinem Lauf
und trifft auf dich
ein Bild so unwahrscheinlich und zugleich ganz zielend in mein Herz -
Sie ist es, frohen Mutes,
das lachend Angesicht -
der Tod, der ist das nicht!
Sie lacht mich an, die alte Dame
ich grüße sie, wenn auch verstört,
denn,
Mariechen war es, so wie immer,
und freut sich über den Besuch
vor ihrem Steine auf dem Grabe
im letzten Sonnenschimmer...
Trümmer
Heinrich Andreas Zimmermann
Du wanderst durch die Zeiten
und willst gern Freud
bereiten
den Menschen und auch dir
doch kommst du arg ins Stolpern
denn der Blick wird bald geschärft.
Der Kriege Trümmer
wüste Orte
auch der Ideologien Horte
sind wohl im Äussern fein planiert
mit bunter Farb
und SchnickSchnack auch garniert
doch tiefer du wohl schaust
durch das Aug ins Herz hinein
denn nur dort ist das Zuhaus
was du suchst
jedoch sehr tief verborgen.
Du wanderst dorthin,
wanderst weiter,
das Gemüt, das wird nicht heiter
ob des Erkennens hart und kalt.
Versteckt nur in des Herzens
letztem Winkel
dort hockt das Kind
und Tränen bitter
Schmerz und Sehnsucht lässt's erzittern.
Jahr und Jahrzehnt
die du durchstreiftest
viel Worte auch um Nichts
doch, eine Zeit ist's
wo gereifet
der klare Blick
und das Erkennen:
Nicht ist's
das stetig Rennen
um ach so viele
äusserliche Ziele.
Nein, such und find
das Kind,
das hockt in jedem
armen Herzen,
nimm's an die Hand
und heil die Schmerzen
denn Gottes Liebe
all' verband
bevor wir konnten denken
und seine Liebe nur
die führt uns heim
ins Vaterland
der Ewigkeiten
und auch hier, beizeiten
wandeln wir die Trümmer
und FREUDE bleibt dann
IMMER!
BOMBEN
Heinrich Andreas Zimmermann
Spürt ihr es nicht
hört ihr sie nicht
SIRENEN, nicht die griechischen
des Altertums -
die Warngesänge
nein, die auf den Dächern
nein, die in den Herzen -
spürt ihr sie nicht
die Tränen, Schreie, Todesschmerzen
das Ausgeliefertsein
an alle Todesmächte
spürt ihr sie nicht
die Macht der Todesnächte
die Glut der Phosporbrände
spürt ihr sie nicht??
Spürt ihr sie nicht
die Bomben
die den Herzen
der Nachkriegszeit
bereiten Schmerzen?
Die Bomben, die sind unsichtbar
und sprengen, fressen immerdar
bis heute ihre Krater
zersetzen und zerfetzen
mit Grinsen und Grimassen
der Menschen Herz, Zusammenhalt.
Vereinsamt hockt er in den Trümmern
und hört es leise wimmern
und kalte Stille greift um sich
in Popmusik und dem Geplärre
von zigtausend Lautsprechern
die melden all‘
dieselbe Lüg‘
und blöde feiste Bilder
und Amirausch
erfüllt die Menschen
kaufen kaufen
nochmals kaufen
den Rest, den töten wir mit saufen
und sinnlos bunten Festen.
Wo bleibt der Mensch?
Was ist er denn
als eine Kostenstelle?
Zerstört ihn ganz!
Das geht so schnelle
bei diesem Wahnsinnsteufelstanz!
Vor Ostern 2020 Heinrich Andreas Zimmermann
Uns'rer Erdenpfade wirre Spur
sie hat wohl Anfang und auch Ziel
gekommen bist du ahnungsvoll
und wandertest mit Kraft...
nun aber kürzer wird der Schritt
und mühsam mancher Tag,
gedacht, gefühlt wird nun gar oft zurück
zu ergründen manchen Weges Schleife
zu erkennen manchen Stein
und zu benennen seinen Namen.
Was war dein Sehnen,
was dein Brennen,
zu welchem Ziel und welchem Sinn
richtest du die Kräfte hin?
Nur der Wahrheit Licht erkennen
und das Herz befrei
von dem eitlen Weltgeschrei
und still der Liebe zugewandt -
so verlass nun dieses Land
und geh' der wahren Heimat zu!
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