An so vielen Orten war ich schon, doch hier ist es am schönsten
die Natur zeigt ihre Pracht, mit all ihren Künsten
Diese menschenleere Stille und der rauschende Wind
so viele Pflanzen und Tiere, ich staune wie ein Kind
Ich brauch hier keine Drogen, um das Leben zu genießen
meine Mittel zum leben sind Erde, Samen und etwas gießen
Mein Nachtprogramm sind die Sterne oder schwarze Silhouetten,
die mir somit sagen, auf Regen kann ich gut wetten
Und ich feier ihn, diesen kühlen Guß von oben
er ist essenziell - ich kann Gott dafür nur loben
Vertreibt morgens die Sonne die Wolken, ist sie den ganzen Tag präsent
gelegentlich auch so, als ob sie dabei keine Gnade kennt
Doch das ist mir lieber als die Strahlen in der Stadt
wie die Laute der Motoren und keiner wird dort satt
Alle hungern - nach Freiheit, Achtung und Frieden
und hängen dort im Netz, um irgendwie noch zu lieben
Die Jugend wird abgerichtet für Computer und Fabriken
werden sie wie Erwachsene - mürrisch, frustriert und verbittert
Im Außen wird gesucht, was man im Inneren nicht findet
Dabei ist es in jedem, doch man vergaß, wie man sich verbindet
~
Ein Trauerspiel bei den Menschen, doch es juckt mich gerade nicht,
ich bin in der Natur und sehe Mutter Erde ins Gesicht
Und sie erzählt mir von früher, wie die Menschen noch mit ihr lebten,
sie Tiere und Pflanzen kultivierten und sich viel in ihr bewegten
Wie es einst war mit ihr, den Jahreszeiten, den Elementen
und wie die Industrie kam und die Menschen sich von ihr entfremd‘ten
In den Dörfern hatte jeder seinen Platz mit seinem Wesen,
auch wenn man nicht alles konnte, wie beispielsweise lesen
Man half sich bei der Ernte und beim Häuserbau
und man traf sich bei den Festen und fand einen Herrn oder eine Frau
Jeder tat etwas Gutes, mit seiner Begabung und den Händen
und man erfreute sich herzlichst, jemanden etwas Kleines zu schenken
Das Feuer kommt hier vom Holz mit einer wunderbaren Wärme
Das Wasser aus dem Brunnen, aus den Tiefen der Heimaterde
Freunde kommen zu Besuch und man teilte sich alles mit
man lachte, man tanzte, man liebte und das stromlos, bei jedem Schritt
Man kannte noch den Tod, das wilde Weib und den wilden Mann
Alles war so sehr lebendig und die heilende Natur gleich nebenan
Alles war so langlebig, mit Liebe und gleichem Klang
und der Winter, der war eisig, doch die Herzen waren noch warm
Ja, die Toten konnten aus ihrem Leib, in Ruhe hinaussteigen
Kein krampfhaftes Festhalten, kein unnötiges Leiden
Was man als Kind schon hatte, darauf konnte man gut bau‘n
das gab einem Wurzeln und ein gutes Selbstvertrau‘n
~
Die moderne Welt erinnert mich nur an ein wirres Mosaik
Ich wünsch mir ein Leben, das sich wieder anfühlt wie Musik
Diese alte Zeit war ebenso, sicher, nicht immer leicht,
doch was gebe ich drum zu leben in einem solchem Reich
Nie war ich so menschenverbunden, wie in der Zeit allein mit dir,
daß du mir Kraft gegeben hast, ich dank dir auch dafür
Daß du mein Herz erweitertest und meinen Blick für die Welt
Oh Glücksburger Wald, für deinen Wert gibt es kein Geld
Florian Zeller
(Merkreim, 2022)
Drei Reime um sich zu merken ob ein Ei noch frisch ist,
indem man das Ei in einem Topf mit Wasser gibt
Liegt das Ei auf dem Grund
so ist es nahrhaft und gesund
Wenn es jedoch am Boden steht
ist es noch nicht ganz zuspät
Schwimmt es aber oben auf
dann schmeiss es aus deiner Planung raus
Florian Zeller
(Gedicht, 2021)
Wasser, Feuer, frische Luft
Regenwetter, Erdenduft
In der Hütte ist es trocken
das wird vieleicht ein‘ Freund anlocken
Selbst wenn nicht, die Stille taugt
hat sie schon machen Frust vergrault
Es gibt hier mit Absicht keinen Strom
kein fernes sehen, kein Telefon
Der Wind pfeift über Baum und Stein
die Katze schläft gemütlich ein
Der Kessel kocht auf dem Herd
da ist eine Freund doch eingekehrt
Man tauscht sich aus, bei einem Tee
über die neuste Freud‘ und Ach und Weh
zwischendrin sinniert man dann zusamm‘
um entspannt Impulse einzufangen
Selbst wenn nicht, die Stille taugt
hat sie manch einen Mensch neu aufgebaut
der Besuch geht wieder, man sieht sich bald
auf einem Fest, im Ort oder im Wald
Holz hacken oder Garten pflegen
Reinigungen oder etwas nähen
etwas tun mit Körper und Kopf
da hatt es schon wieder an die Tür geklopft
Kinder kommen mit neuer Gier
wollen wissen, was war den früher hier?
wie war die zeit mit Auto und Bahn
wie schnell sind die Leute früher gefahrn?
Warum gab es so viele Betrüger und Dieb?
Was gab es alles, für Maschinen?
Weshalb unterschied man in Linke und Rechte?
- und noch mehr, was die Kinderschar wissen möchte
Ich berichte ihnen, als alter Mann
und erzähl ihnen davon, so gut ich kann
Die Kinder staunen, die Kinder lachen
So etwas können Menschen machen?
Die Jungend stürmt wieder raus zum Spielen
an Abenteuern gibt es hier sehr viele
dafür ist der Irrsin in der Welt verschwunden
denn die Menschen haben, wieder zu Gott gefunden
Ruhig wird‘s in der Hütte, doch die Stille taugt
hat sie doch seine Zeit gebraucht
um in der Welt ihren Platz zu finden
in der Mitte und nicht vorn oder hinten
Meine müden Beine schleppen mich vor den Kamin
der Sessel schön war, setz ich mich in ihn
Meine geliebte Familie, sie wird mich versteh‘n
Schön war die Zeit, denn ich denk, ich werd gehn.
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